Rest in Peace, Ray.







Antirat zieht um:
-> Das Cabinet des Christian Erdmann





Posts mit dem Label Harry Dean Stanton werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Harry Dean Stanton werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 2. September 2020

Paris, Texas












Impressionen zur Wim Wenders-Werkschau in der ARD-Mediathek. Exzerpte aus -> "111 Lieblingsfilme", Kommentarsektion



18.07.2020



ray05: 
Eine Wenders-Retrospektive ist zugänglich gerade in der Mediathek des Ersten. Stehe gerade bei "Paris, Texas", der Streifen ist womöglich besser noch als wir ihn je hielten. 



Antirationalistischer Block / Christian Erdmann: 
Mann, 3 der Filme, die für die letzten 4 der 111 in Frage kommen, sind von Wenders! :) 

"Paris, Texas", loved it to bits, leistete mir damals das Buch mit hundertplus hochwertigen Filmstills. Als die Simple Minds, kurz bevor sie von absolut großartig zu absolut schauerlich mutierten, in "Up On The Catwalk" einfach den Namen "Nastassja Kinski" als Textzeile unterbrachten. Weil es richtig war. :) So sweet, die "She's Leaving The Bank"-Sequenz, mit der brillanten Musik von Ry Cooder.








Stanton, einer der größten Monologe der Filmgeschichte, aber Nastassja Kinski eben auch unter Bewegendstes Zuhören der Filmgeschichte weit oben.



25.07.2020



Antirationalistischer Block / Christian Erdmann:
Was Nastassja Kinski sonst gemacht hat oder nicht gemacht hat, I don't care. Ihre Szenen in "Paris, Texas" sind so atemberaubend und herzzerreißend, daß sie eine der größten Schauspielerinnen der Welt ist. Warte, da sind ansonsten nur die Super-8-Aufnahmen, a glimpse of her in ihrem kleinen roten Chevy, die kurze Szene an der Bar, und die Wiederbegegnung mit Hunter am Ende. Ansonsten sieht man sie ausschließlich in dieser schäbigen kleinen Peepshow-Kabine. Unglaublich. 



































... Jedenfalls, "Paris, Texas", it hits so hard. Harry Dean Stanton, die tieftraurige Poesie seiner Präsenz, yet somehow uplifting, die unauslotbare Determiniertheit seiner strangeness, das ist sowieso groß, perfect acting, und als er die Liebe seines Lebens in einer Peepshow wiederfindet, erreicht es eine Ebene, die man über so einen Blechtrottel hier kaum mehr formulieren kann. Aber Nastassja Kinskis Performance, in dieser Peepshow-Kabine, in ihrem Angorapulloverkleid zum Niederknien schön und traurig, vor dieser fast nicht sichtbaren Gegenwart, vor seinem Schweigen, seiner Konfusion, dann vor seiner Geschichte, it's just stunning. All diese subtilen Nuancen, mit denen sie reagiert. Vielleicht weiß sie es schon kurz vorher, aber bei "The trailer?" ist sie sicher. Der Moment, in dem ich zusammenbreche. Als sie weint, die Stirnader plötzlich sichtbar, wie bei ihrem Vater. Die Träne an ihrem Kinn. Haunts you forever.











Das Schöne zu zerstören, das einzig Schöne, das man hat, es bricht dir Herz und spirit. Und dann wandert man für Jahre durch den Irrsinn und die Einsamkeit, und dann findet man wieder, was man liebt, und dann muß man es wieder aufgeben, weil man es liebt. Die letzte Szene, die Wiederbegegnung im Hotel, Geringere hätten es spielend leicht vermasselt. Aber Nastassja Kinski und Hunter Carson, Wenders sowieso, machen alles in jeder Zehntelsekunde so genau richtig, schau, wie der Junge, als er auf sie zukommt, zweimal Halt sucht an der Wand mit seiner linken Hand.

Mein einziges Problem – abgesehen von der Übersetzung für "a fancy woman" – war Hilmar Thate. God bless him, aber als Stimme für Stanton falsch. Originale ohnehin im Anflug. Der Mann auf der Brücke war glaube ich eines der Vorbilder für meinen Plan, mit 75 zeternd durch die Weltgeschichte zu ziehen und, Du weißt schon, Reden zu halten wider Julius Caesar etc. "Es wird überhaupt keine Sicherheitszonen mehr geben! Ich garantiere euch, die Sicherheitszone wird ausradiert! Vom Erdboden verschwunden! Ihr werdet alle von hier verschleppt! In ein Land ohne Wiederkehr! Ein Blindflug ins Nichts!"

Robby Müller kann man ja wohl auch nicht genug würdigen, bei dem stand doch "Zauberer" im Passport? Das ist so unfaßbar spektakulär, was der macht. Jurypräsident damals Bogarde. In der Jury Isabelle Huppert und Ennio Morricone.

Etwas so Schmerzhaftes, etwas so überwältigend Schönes. Diese Wenders-Werkschau ist gut für die Seele. Thanks so much for reminding me, actually inviting me.



08.08.2020



Antirationalistischer Block / Christian Erdmann:
Sicher bist Du mit der Entstehungsgeschichte von "Paris, Texas" vertraut, aber laß uns das nochmal festhalten: Wenders und Shepard hatten in einem Prozeß, den Wenders "Alchemie" nennt, diese Figur Travis und seine Geschichte erschaffen, aber das Drehbuch reichte nur bis zu dem Punkt, an dem Travis und Hunter beschließen, nach Houston zu fahren und Jane zu suchen. "Nach der Hälfte des Films hatte ich kein Drehbuch mehr." Shepard ist irgendwo im Norden bei einem anderen Film unabkömmlich. Wenders entläßt Schauspieler und Team für 14 Tage, schreibt fieberhaft die zweite Hälfte des Films und schickt den Entwurf an Shepard, beschwört ihn, das in ein Script zu verwandeln. Shepard sagt, unmöglich, aber wenn du es bis zur Peepshow schaffst, kann ich dir die letzten Szenen schreiben. Mit Hilfe von Hunters Vater arbeitet Wenders sich also bis zur Peepshow vor. Und dann – es gibt noch nichtmal Fax – diktiert Shepard nachts den Dialog Wenders durchs Telefon. 48 Stunden, ohne zu schlafen, hat Nastassja Harry Dean den Text eingebläut, der in hundert Filmparts noch nie mehr als zwei Sätze am Stück zu sprechen hatte. Und sie haben diese beiden Szenen jeweils in einem Take gedreht. Nastassja konnte ihren Text perfekt, wenn Harry Dean sich bei seinem langen Monolog versprochen hat, oder wenn er sagte "Cut", haben sie neu angefangen. Sie haben den Text auf die Silbe so gespielt, wie Shepard ihn geschrieben hatte. Alles ist echt. Die Tränen bei Harry Dean Stanton in der ersten Szene, die Tränen bei Nastassja Kinski in der zweiten Szene. – Sam Shepard also: hängt praktisch kopfüber vom Kronleuchter und liefert diese Sternstunde der Filmgeschichte.

Danny Lloyd in Kubricks "The Shining" und Hunter Carson als Hunter: bei jedem Sehen wird unbegreiflicher, wie diese beiden in jeder Sekunde alles richtig machen. Tatsächlich war Hunter ein Improvisationskünstler, Stanton brauchte eine Weile, bis er sich darauf eingestellt hatte. Daß er die Entstehung des Weltalls auf eigene Faust erklärt, dachte man sich, komplett improvisiert auch die Szene, als er auf der Ladefläche sitzt und mit Travis durchs Walkie Talkie spricht, die Sache mit der Lichtgeschwindigkeit, da ist Stanton tatsächlich einfach nicht mehr mitgekommen. Als er, nachdem sie die Super 8-Filme gesehen haben, zuerst zu Walt sagt "Good night, Dad", und dann zu Travis geht und zu ihm auch sagt "Good night, Dad", das hat er sich selbst ausgedacht. Weil er, wie Wenders sagt, einfach selbst rausgekriegt hat, wie die Szene funktioniert. Der ganze Film wurde chronologisch gedreht, bis auf die Super 8-Szenen natürlich und die Szene auf der Brücke, und auf die Begegnung im Hotel haben sich beide, Hunter und Nastassja, schon glühend gefreut. Nastassja zu umarmen, the way he does, und dieses "Your hair... it's wet...", auch darauf ist er allein gekommen. Was mich so beeindruckt hat, remember, wie seine Hand zweimal kurz die Wand berührt, bin sicher, auch das hat ihm niemand gesagt. Jemand schrieb zu einer Sequenz des Films auf YT: What a collaboration - Wim Wenders, Robby Müller, Ry Cooder, Sam Shepard, Harry Dean Stanton, Nastassja Kinski. Man muß unbedingt hinzufügen: Und Hunter Carson.








Nur diese Namen nacheinander hinzuschreiben, bedeutet in der Tat fast schon Beschwörung mythischer Größe. Wenders versucht zu beschreiben, wie die an "Paris, Texas" Beteiligten im *Einklang* waren. So wie Miles Davis einen *Einklang* beschreibt. An dem sich dann auch Landschaften und Farben beteiligen. Die Präsenz der Farbe Rot, den ganzen Film hindurch, die zu Nastassjas wunderschönem Pulloverkleid führt, das sie buchstäblich erst am Tag vorher in einem Secondhandshop für 2 Dollar gefunden haben. Selbst das Rot der Marlboro-Schachtel wirkt wie gemalt, selbst der Himmel hängt anders. Die Farben, die unglaublichen Farben, die *cinematography*, jeder einzelne *frame* ist ein Kunstwerk. Die Autoszenen, Wenders und Müller hatten den Ehrgeiz, sich in keiner Autoszene zu wiederholen, und sie haben Split Focus (auch in der Peepshow), waghalsige Kamerapositionen und Lichtmagie eingesetzt, um ihr Ziel zu erreichen. Wahrscheinlich tust Du gut daran, keine Reviews an Dich heranzulassen grad. Las vorhin eines, in dem eine Frau 2019 von "Wenders' one-dimensional portrayal of Jane" spricht. Das ist alles so vorhersehbar mittlerweile. Klar: für diesen Shot von Nastassja Kinski, als Lurie Stanton den Rückweg aus der Bar antreten läßt und sie sich kurz umdreht, nur für die Schönheit dieses einen Shots würden tausend andere Filmemacher einen Deal mit dem Teufel machen müssen. Aber was Nastassja Kinski über ihre innere Welt *erzählt*, in den beiden Peepshow-Szenen, schauen diese Leute denn nicht hin, muß man den Millennials denn alles vorbuchstabieren, ist das zu subtil, no fucking idea. Jemand, der so schön ist, *kann* nichts anderes repräsentieren als *shallow aestheticism*, schon klar. Ich bin es so leid. Ich bin so müde. :)























Wenders war selbst überrascht, was für eine großartige Schauspielerin Nastassja Kinski seit "Falsche Bewegung" geworden war. Sie hat wochenlang mit einem Coach diesen leichten texanischen Akzent gelernt. Bei der Drive-In-Bank-Szene trägt sie eine Perücke. Sie haben erst am Tag vorher beschlossen, Nastassjas Haare blond zu färben, aber die Blondierung hatte in der Eile nicht richtig funktioniert, also trägt sie diese Perücke, schaut aber im Auto nicht zur Seite, damit man die Perücke nicht als Perücke erkennt. Dadurch entsteht in dieser Szene der großartige Effekt, daß Hunter seine Mutter erkennt, ohne sie wirklich gesehen zu haben. Dies heilig-zufällige Zustandebringen, wie Du sagst, oder "a blessing in disguise", wie Wenders sagt.

Harry Dean und Hunter sind sich wirklich sehr nahe gekommen, sagt Wenders; den Fuß-Weg nach Hause hätten die beiden noch stundenlang weiterdrehen können. An anderer Stelle: Nastassja und Harry Dean haben sich sehr gemocht. All das spürt man so sehr, was dazu beiträgt, daß wir immer noch, auch beim xten Mal, mit dieser großen Wehmut, mit Harry Dean Stantons nassen Augen, als er davonfährt am Ende, und der Frage zurückbleiben, warum er den letzten Schritt nicht gehen kann, um die kleine Familie wieder zusammenzuführen; warum er selbst nicht bleiben kann. Wenders sagt, er hat lange Gespräche mit Shepard gehabt, aber beiden schien es am Ende richtiger, daß Travis aus Liebe zu den beiden auf sie verzichten muß. Vielleicht sind die Sünden der Vergangenheit *nur* dadurch auszulöschen, daß er Hunter und Jane wieder zusammenbringt, vielleicht muß er gehen, weil er *zu sehr liebt*, vielleicht muß er gehen, weil Ry Cooders Gitarre es so will, die seine Seele besser kennt als wir alle, die all die endlosen Wege kennt, die er gegangen ist, und die klingt wie sein eigener Geist. Er ist so nah daran – to face things. Aber das letzte *facing each other* traut er sich nicht zu, oder er versagt es sich. Übrigens habe ich auch die Frage gelesen, warum Jane in der Peepshow Travis nicht schon viel früher an der Stimme erkennt. Hören die auch nicht zu? An einer Stelle, als sie Travis von sich erzählt, erklärt sie doch: "I hear your voice all the time. Every man has your voice." Es ist doch völlig konsistent, daß sie die echte Stimme von Travis dann nicht sofort erkennt.

Konsistenz ist bei Wenders allerdings ohnehin immer eine idiosynkratische, eine, die entsteht, wenn ein Film gemacht wird "with the kind of passion and willingness to experiment" (Roger Ebert) wie "Paris, Texas". Von einem Regisseur mit einem Unbewußten voller Filme; der jederzeit empfänglich reagiert auf das, was ihn umgibt; der zugleich das, was ihn umgibt, mythologisch auflädt; und der sich nicht an Standardregeln des Filmemachens hält, sondern neue Regeln schafft.

Good Lord. Alles fing damit an, daß Du sagtest, "Paris, Texas" *noch* besser, als wir immer schon wußten, und ich muß gerade überlegen, wohin jetzt von hier. Ebert auch über den Film: "true, deep and brilliant." Wenn man nur 3 Worte hätte.

Ein Film von wirklich außergewöhnlicher Schönheit. Wahr, tief, überwältigend.

Die zweite Peepshow-Szene: manchmal sieht man die Realität erst, wenn man das Licht ausmacht.



10.08.2020



ray05:
"Paris, Texas" ist von der ersten bis zur letzten Klappe ein Wunderwerk, zum Glück ein beschreibbares. Danke also. Wie in der Gestaltung dieser wahrhaft epischen (fast alttestamentarisch anmutenden) Story die Einzelteile organisch ineinanderfunktionieren, wie jeder Aufriss gewissermaßen über die Bildgewalt zuendemythologisiert wird; das alles ist von 2020 aus gesehen - jessas, der Film ist mehr als fünfunddreißig Jahre alt mittlerweile - ganz krass erfahrbar. Lach mich aus, aber Shepards Dialoge scheinen direkt aus dem alten Griechenland zu kommen. "Paris, Texas" kann heute sicherlich ohne mit der Wimper zu zucken als einer der wirklich besten und auch einflussreichsten Filme überhaupt gesehen werden. Das Ding ist ein echtes "Werk" im klassischen Sinne, es ist komplett auratisch und sowohl überwältigend wie auch bildend, also "heilig". Man sollte Reihentests mit Millennials machen, ob und wie sie "Paris, Texas" kognitiv "verarbeiten". :) - Irgendetwas herauszuheben verbietet sich fast schon aus Ehrfurcht vor dem Gesamtpaket; über die langen Passagen mit dem kleinen Hunter möchte ich aber noch etwas ergänzen: die Wendersregie bringt es fertig, dass man diesem Zehnjährigen lange vorbehaltlos ins Gesicht sehen kann, als sei er der Menschensohn ganz überhaupt, ich denke da zuerst an die Barszene in Houston, aber es gibt noch andere. Bis ihn Nastassja Kinski in die Arme nimmt (die Hotelszene, komplett singulär in der Filmhistorie in der Art), ist er der Prophet, der durch die Wüste führt. Ganz intuitiv sagt er seinem Dad, welchem roten Wagen er folgen muss auf der Interstate, eine crossroads-direktionale Szene, die schwer wiegt. Hunters Aufwachen am Parkhaus (performativ für sich schon singulär) und seine Verbindungsaufnahme mit dem Walkietalkie zu seinem poofenden Dad, diese Verzögerung der Kommunikation erinnert stark an Gethsemane: und könnt ihr nicht eine Stunde mit mir wachen. Keine Sorgen, werde kein Esoteriker werden, aber das fiel mir auf. :)




13.08.2020



Antirationalistischer Block / Christian Erdmann: 
Neben den Peepshow-Szenen gehört die She's Leaving The Bank-Szene ohne Widerrede in den "Today's Best Scene Ever"-Fundus, die Dramatik und Schönheit dieser 6 Minuten, die Musik von Ry Cooder, die nach einer Weile Tempo aufnimmt und perfekt zum Ausdruck bringt, wie dieses Abenteuer nicht mehr aufzuhalten ist. Tatsächlich war Hunter bei den Dreharbeiten sogar erst 7einhalb. "Als sei er der Menschensohn ganz überhaupt", phantastisch, ja. Eigentlich ist es Hunter, der seinen Vater führt, das größere Kind, den ragged wayfarer, den mühselig Beladenen, der jedes Zeitgefühl und jede Orientierung verloren hat, ihm Mut zum Leben wiedergibt; der sich, wie Du sagst, intuitiv zwischen zwei identischen roten Chevys entscheiden kann und auch sonst die Richtung kennt ("Left, Dad."). Im Audiokommentar erwähnt Wenders zur Szene im Warteraum des Waschsalons, wie das eigentlich die klassische Psychoanalyse-Situation ist, Travis liegt auf der Couch und beginnt zu erzählen, der Sohn sitzt daneben und hört zu. Dieser Junge hat – wie Danny Lloyd bei Kubrick – einen Sinn für Timing. Der Junge in "Der amerikanische Freund" macht das zwar auf seine Weise auch großartig, bringt aber Bruno Ganz einmal kurz aus der Fassung, weil ihm die Fähigkeit fehlt, abzuwarten. Hunter kann übersprudelnd sein und sogar komisch, aber man kann ihm auch beim Nachdenken zusehen. – Oh my, "über die Bildgewalt zuendemythologisiert", besser ist Wenders wohl nicht mehr zu beschreiben. :) "Heilig" hatte ich schändlicherweise auch vergessen. Was ich nicht wußte bis vor 48 Stunden, "Paris, Texas" war der Lieblingsfilm von Kurt Cobain.






























Dienstag, 8. Dezember 2015

Adventskalender 2015 (2)















2500 im Docks / Knopf's? Uh, wäre wohl nicht meins gewesen. Klingt aber wahnsinnig und Mr. Cave ist ja auch wahnsinnig, und Mr. Warren Ellis sowieso. (Hier ein Herz einfügen.)  :)

Thanks for that nice ending, hab den Film immer noch nicht gesehen, steht aber auf der Liste und wird auch langsam erschwinglich. Ganz süße Frau?? Kihihi... Klar. Madame ist wohl vieles, aber süß? Klingt recht unbeholfen, aber Noblemen bringen diesbezüglich wohl meistens nichts auf die Pfanne. Schien dann ja auch so weiter zu gehen.

Marc Almond sieht absolut erschreckend wie MM's Bruder aus. Und singt godlike. Thanks for that, too!

Well, yes, Adeles Music is not up your alley, klar. Aber Adele ist eben Adele, und Briten sind, was sie sind. Lovely. :) Kalkofe, Welke und Schoenfelder haben auch das kapiert: britische Qualität braucht die Besten. Kalkofe beobachtet ja nicht nur das deutsche Fernsehen. Er weiß, dass hier Schrott läuft im Gegensatz zu den Nachbarstaaten. Wie Guido Shopping Kretschmer sagte: "Ich schau ja viel englisches Fernsehen." Kann man ja gar nicht, I mean, if outside of the UK. But. Was haben die da für feine Sendungen! Und man fühlt sich als Zuschauer nicht veräppelt. Es läuft keine Dudeldum-Hintergrundmusik, sondern gute Musik oder keine. The Great British Bake Off e.g., what a lovely, funny show! Und es geht alles mit einer Spur feinem Humor, aber doch ernst. Schaut man "Das große Backen" mit Ernie Maiglocke fühlt man sich - sorry - verarscht. Dauernd wird das Wort "Hobbybäcker" in den Raum geworfen, was kindisch und abwertend klingt. Und was für eine Riiiesenstory, dass der Sieger ein eigenes Hobbybackbuch bekommt. In UK, all the winner gets is the honour of being star baker. And a nice garden party with all the other bakers and their families. And thats it. Am Ende hatten alle Tränen in den Augen. Weil es um die Sache geht und nicht die Möhre, die im deutschen Fernsehen an alles dran gehängt werden muss, als wären alle nur dumme Esel, die sich sonst nicht rühren. Pff. Gibt leider kaum Videos dazu.

Und dann gibt es diese schöne Antiques Road Trip Show. Wo einfach mal schöne alte Dinge gezeigt und erklärt werden. Von Leuten, die was davon verstehen. Beautiful und unterhaltsam.


 

Und natürlich Graham Norton. Alles was im deutschen TV nicht mehr möglich ist, außer in schlecht mit Hyäne Fischer. Und Johnny Depp war dem Brit Charme auch schnell erlegen.







Ach ja, und als ich das SchleFaz Video anschaute, entdeckte ich auch noch das hier:







I mean. What? Zwei Stunden Gespräch mit Assange und Zizek im TV? Hab bisher nur die ersten 20 Minuten gesehen, aber ich finde es schon großartig. Dass es sowas überhaupt gibt.

Das war Tür 9. Eine Hommage an das englische Fernsehen. Thank you very much to you, please.


















"Yeah, I did, yeah, yeah... uh. Uh. Prince Charles and... uh..." - "The other one." - "That one." - Streichhölzer zwischen die Augenlider geklemmt, so müßte es gehen. Adventskalender bedeutet, daß an Schlaf nicht mehr zu denken ist, thank you so! much für diese fesselnden, brillanten Fastdreistunden. Alles ein Hochgenuß und deprimierend zugleich. Bei "Ernie Maiglocke" fehlt mir der Mittelteil :), aber natürlich haben Sie mit jedem Wort recht. Englisches TV versus deutsches TV macht peinlich klar, daß wir hier in Schlumpfhausen leben. Gilt auch für den deutschen Film, über den man lieber den Mantel des Schweigers legt. Vorletzte Woche zufällig ZDF-Sportstudio nebenher, und es gab einen Moment, der wunderbar zu Ihrer Bemerkung paßte, daß "die meisten auch kaum noch Interesse haben, irgendwas zu kennen, oder zu verstehen, oder zu verstehen, was für eine Bedeutung Dinge haben können."

Andrea Petkovic im Studio, diese Tennisspielerin, die ein all time low hinter sich hat. Der ölige Moderator fragt sie also, wie sie aus dem tiefen seelischen Loch fand, und sie erzählt, daß sie einen Film gesehen hat, "It Might Get Loud". Und sie redet von Jimmy Page und Led Zeppelin und davon, daß eine bestimmte Szene des Films ihr die Augen geöffnet hat, Satori, kick in the eye.

Keiner der Anwesenden, Moderator inklusive, hat auch nur die leiseste Vorstellung, wovon die Rede ist, oder warum das, wovon Miss Petkovic erzählt, irgendeine Bedeutung haben könnte. Die entsetzliche Blödheit der Deutschen hängt tonnenschwer im Studio, der Moderator macht ein "Kann mir bitte jemand was in den Ohrstöpsel senden"-Gesicht und überspielt die Betretenheit mit "Ja, aber da muß es doch noch etwas anderes..." etc. Ich warf mein Bambi Frau Petkovic zu Füßen für den besten Stopball des Jahres. Deutsches TV ausgehebelt für eine Minute.

Zur echten Bambi-Veranstaltung las ich: wenn jemand überhaupt nicht weiß, was Deutschland bedeutet, sollte er sich diese Preisverleihung anschauen. Das unfaßbare Ausmaß an Heuchelei und Verlogenheit, Humorlosigkeit und schlichtweg erbarmungslos schlechter Unterhaltung in unserem Land einzigartig unbeabsichtigt persifliert.

Wäre so viel zu sagen zur Southbank Centre-Veranstaltung. Schande, wie der einfach zu intelligente Varoufakis, Monty Python-Zitate und Songzeilen an passender Stelle aus dem Ärmel schüttelnd, von all den verbrauchten Banken- und Wirtschaftsmarionetten der europäischen Politik (und den ihnen hörigen Medien) gemobbt wurde. Noch größere Schande, daß US-Politiker, Medienvertreter und Militärs offen die Tötung oder Hinrichtung von Julian Assange fordern können.

Varoufakis: fences supposed to create security create insecurity - genau, was die Idee war bei der "Philosophie des Horrors", Nukleus die sehr triviale Erkenntnis: die Grenze erzeugt das Jenseits der Grenze, das Andere, Fremde, und die ewige Dialektik der Auseinandersetzung damit. Der Urakt der Grenzziehung, der Sicherheit verschaffen und Identität sichern soll, aber das, was die Ordnung gewährt, ist immer auch das, was die Ordnung bedroht, es ist die Grenzziehung selbst, die den Boden bereitet für die genuine Un-heimlichkeit des Anderen. Und dabei geht es immer auch um das Andere und Fremde in uns. Und ich fand, daß Horror(kunst) ein Weg sein kann, die Cupola zu öffnen.

Las gerade bei Robert Musil, Mann ohne Eigenschaften:

"Nun sind völkische Abneigungen gewöhnlich nichts anderes als Abneigung gegen sich selbst, tief aus der Dämmerung eigener Widersprüche geholt und an ein geeignetes Opfer geheftet, ein seit den Urzeiten bewährtes Verfahren, wo der Medizinmann mit einem Stäbchen, das er zum Sitz des Dämons erklärte, die Krankheit aus dem Leib des Kranken gezogen hat."

Gut, wie die drei im Southbank Centre klarmachen, wie Medien dazu benutzt werden: to keep us in the dark und die Furcht vor dem Anderen zu kultivieren. Und Sloterdijk nicht immer ein totaler Idiot, aha. :)

Auch wenn Zizek zurecht an das "we can be evil on our own" erinnert, ist viel zu wenig davon die Rede: daß der IS sein häßliches Haupt erhob, hat eben auch mit the Iraq war that was fucking wrong zu tun. Unser eigener Anteil an der refugee crisis, überhaupt: meist unterm Tisch.

Assange beschreibt den IS-Plan ja so: to cause a crackdown on muslims - jene, die wir "gemäßigt" zu nennen pflegen. Varoufakis, ergänzend: they make us fight darkness not with light but with darkness. Erlauben Sie, daß ich hier in Türchen 10 zunächst nochmal den Montagabend unterbringe, an dem Dunkelheit mit Licht bekämpft wurde. Samt meinem gestrigen fb-Schrieb. 

"Irgendwie surreal, diese beiden Bands zusammen auf der Bühne. Aber wunderschön. Und sowas von richtig. Weiß auch nicht, was einige da schon wieder meckern müssen über Bono bzw. U2. Right as rain, EoDM so zurückkehren zu lassen, in diesem Rahmen, mit diesem Song. Jeder mit ein bißchen Instinkt kapiert das. Bono hat das genau gesehen: sollen sich EoDM einfach so wieder auf eine Bühne stellen mit ihrer death by sexy-setlist? Ganz große Geste von U2. Hab auch nicht daran geglaubt, daß Josh Homme am Schlagzeug sitzen soll. Als würde der Julian Dorio den Drummerstuhl unterm Hintern wegziehen bei Teil 1 der Traumabewältigung. Real people, man."






Die 2500 waren ja nie zur selben Zeit im Saal. :) Die Majorität marodierte straßenschlachtschlagend durchs Viertel, während man sich drinnen auf die Bad Seeds zubewegte. Leider noch ohne Mr. Heartbreak Ellis. :)

"Süß" habe ich großzügig als Verkürzung hingenommen. Ich hoffe, er hat in meinen Augen lesen können, daß er das nächste Mal gefälligst mit einem 1000-Seiten-Roman wiederkommt. :)







Schon der Zehnte, höchste Zeit, sowas wie Kälte zu evozieren. Versuchen wir es mit einer wunderbaren Aufnahme der Siebten Sinfonie von Sibelius.








Von Finnland dann nach Schweden, die wunderliche Anna von Hausswolff bei rätselhaftem Treiben.

























Verzweigung, es war mitnichten meine Absicht solch Schlafmangel herbeizuführen! Habe allerdings selbst die letzten drei Nächte gewacht. Deshalb heute weniger ausufernd. Ich danke aber für die Story von Frau Petkovic! Genau das nämlich. Und Medienmachtmißbrauch. Nur am Rande auch aufgefallen: die Medien wollen unbedingt VW an die Wand fahren sehen, immer im Namen der "Kunden", die ja völlig enttäuscht seien von der Firma. Denke ehrlich gesagt, es interessiert eigentlich wieder kaum jemanden. Es wäre auch eher verwunderlich, wenn die Autofirmen nicht alle irgendwie tricksen würden. 

Ja, vieles, was zum Southbank Centre zu sagen wäre und ja, Eagles und U2 zusammen wundervoll als Geste und notwendig. Die Trauer um die vielen, die nicht mehr da sind, bleibt. Aber es ist auch wahr, dass es uns deshalb mehr interessiert, weil Paris so nah und vertraut ist. In manchen Ländern sind diese Überfälle leider alltäglich, werden hier nicht wahrgenommen und, as you say, die Verantwortung, die Ursachen, die hier liegen, in Europa, in den USA etc. - lieber unter den Tisch fallen lassen, aber in der Presse große Berichterstattung im Staate Empöringen, dann kann man nämlich ziemlich unbeobachtet solche Schweinereien wie TTIP fabrizieren. 

Aber genug davon erstmal. Es wird sonst wirklich zu unweihnachtlich. Schweden und Finnland - northern lights - so wunderschön. Luftorgel in der Kirche spielen, the hell not hallelujah! :) Zwingend muss hier der Song folgen, den ich dieses Jahr am meisten gehört habe und der mir Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zugleich ist. Lebanon Hanover gehören hier so sehr ins Lebensgefühl wie keine andere Band mehr. Das Konzert in Berlin im März immer noch das Hochlicht 2015 neben unserem Besuch in London. The second song always reminds me of you.  :)






Dear unimaginative architects / disturbing our vision / ruining all work of precision / making us travel through / tastelessness / tastelessness

 





 

















Kein Anlasser zur Verzweigung, Schlaf wird hintenüberverwertet. Merci für die beiden Songs, den meistgehörten AlleZeitenBedeutenden und besonders den zweiten. Der wäre auch ohne Ihre Bemerkung jetzt mein favourite song von Lebanon Hanover, aber nun natürlich erst recht. Warum übrigens genau, wegen Burgen und Kathedralen, ivy graves und Gargoyles, oder weil ich auch finde, daß man sich mit Miss Witch die eigene Welt erschaffen muß, während sie draußen alles Schöne töten? :)

Now, in Tür 12, let's wave goodbye to some who went. Patrick Macnee und Christopher Lee, beide im Juni verstorben. Daß Diana Rigg als Emma Peel die Winter meiner jungen Jahre mit ihrer beautiful but dangerous elegance verzauberte, wahrscheinlich auch die Sommer, aber ich erinnere mich daran als Winterlude, ist jetzt sicher sehr überflüssig zu erwähnen. Patrick Macnee, debonair, old world charm, aber irgendwie auch hypermodern, sharp, mit einem Auge fürs Schöne und Ungewöhnliche, die endearing eccentricity des eternal Englishman. Begleiter einer der Heroinen meiner Prägephase, formulierte eins meiner ersten Lebensziele: "Mrs. Peel, wir werden gebraucht." Beide zusammen slightly mad but basically cool. Als ich gerade Magister Artium geworden war, tat ich, was Magister so tun, konservierte so viele Folgen aus dem TV, wie ich konnte, begeistert von der quirkiness der Serie. Kinky, stylish, off-beat, die Schurken outrageously bizarr. Hoffe, wir können also my crush on her mit Ihrem Auftrag als Psychobritin hier irgendwie unter eine Melone bringen. Opening Titles und End Credits mit dem coolsten TV Theme ever [ok, bis "Sherlock" :)] und, erm, Szenen aus "Queen of Sin" in Zeitlupe, eine Folge, die damals in D nicht synchronisiert wurde - zu, wie Anita Manning sagen würde, racy. :)
 










Zur selben Zeit wie Rigg / Macnee ins expandierende Universum eingebaut: Christopher Lee in den Dracula-Filmen der Hammer Studios. Später so viele große, liebgewonnene Rollen, The Wicker Man, Taste of Fear, The Devil Rides Out, The Whip and The Body von Maria Bava, sein böser Marquis St Evrémond in A Tale of Two Cities, seine Rollen bei Tim Burton, Saruman (Lee hat Tolkien noch gekannt, hat ihn mal in einem Pub getroffen), oh so many.

Johnny Depp nach den Dreharbeiten zu "Sleepy Hollow": "Frightening. Honestly frightening. He's an amazing presence. I don't know how old Christopher is, but if I had to make a call on it, I'd say he's about 58, but I know he's not. But what a strong presence! You are looking into the eyes of Dracula! He was Dracula after Lugosi. You are looking into the peepers of Dracula, and he's about to jump down your throat. And it's real, and it's scary. He's amazing."

Seine einzigartige Stimme. Sohn einer italienischen Contessa, Stammtafel angeblich rückverfolgbar bis zu Charlemagne. So ehrfurchtgebietend und intelligent, der Mann, und immer so leidenschaftlich ernsthaft besorgt darum, daß wir die Dinge richtig sehen und auf den Teufel im Detail achten. Commanding. Married to a Birgit. :)







Dracula. What a life. :)
 






















Sorry for the slight delay. Halte Schlaf ab und zu für durchaus gewinn- und gesundungsfördernd.

Ja, der Burgen und gargoyles wegen, da Sie es auch immer beklagenswert finden werden, dass dem Alten und Schönen so wenig Beachtung zuteil wird. Die eigene Welt geschaffen - ja, auch, aber da gibt es passendere Liedchen. :)

Ah, Mrs. Peel und Co. können wir selbstverfremdlich unter eine Melone bringen. Skurril ist immer gut und richtig in diesem Zusammenhang. 

Ah, Christopher Lee, großer Mann! Wunderbare Verbindung, seine Stimme und Nightpain E. A. Poe. Thanks a lot! So let's wave goodbye to them both and to some others, but that's too sad for a place like this.

Die englische Serie, mit der ich dieses Jahr am meisten Zeit verbrachte neben Miranda, ist Call The Midwife. Vermutlich eher eine "Frauenserie", aber es lohnt sich, einen kurzen Blick zu werfen, da die BBC mal wieder ein kleines Wunder geschaffen hat. Poplar ist als Stadtteil heute kaum noch erwähnenswert in East London, seit man in den Sixties eine sehr große Straße durch das Herz legte. Damals einer der ärmsten, belebtesten Teile Londons, in dem eine Gruppe Frauen etwas Ordnung zu schaffen versucht. Just lovely.








In Tür 13 und am dritten Advent ein bisschen Stimmung. Sinatra darf nicht fehlen, der gestern den 100. feierte.






















"Frauenserie", well, mit dieser Ankunft hätte Miss Jenny Lee mich natürlich postwendend für die Serie gewonnen, was denken Sie! Sie denken genau das. Habe nur noch nichts gesehen davon, nur gelesen über Qualität und Erfolg. Man mag sich wieder gar nicht vorstellen, was in D-land aus vergleichbarem Stoff geworden wäre. Das Grauen. Das Grauen. ("The horror. The horror." - Captain Kurtz). Erzählte ich eigentlich je, daß bei meiner Geburt at home auch eine Hebamme zugegen war? Die wurde ein paar Jahre später in einem Zeitungsartikel gewürdigt, my mom kept it. Ich war für den Geburtstag Hölderlins geplant, verschob das aber. Als ich dann erschienen war, staunte the midwife über meine frühen Versuche, vom Wickeltisch an irgendeinen anderen Ort zu gelangen. Can't keep a good man down. Anyway thanks a lot for this! Muß unbedingt Zeit finden dafür. Vanessa Redgrave als Erzählerin! 

Danke für den Advent mit Nat King Cole und Frank Sinatra! 100 Jahre Ol' Blue Eyes, hörte, daß Roger Cicero auch gerade Sinatra singt, da möchte man sich schon wieder ins Gemüsefach legen. Dabei zog dieses Jahr doch "Shadows In The Night", Bob Dylans Album mit Sinatra-Songs, wie ray05 bemerkte, die Grenze zwischen Heiligem und Profanem.







Dieses Jahr wurde einer 89, der einige Szenen hat in dem ersten Film, den ich je auf eine Videocassette aufnahm, tatsächlich bekniete ich meine Eltern, dafür einen Videorecorder anzuschaffen, Dylans 4-Stunden-Werk "Renaldo & Clara". 

"Let me tell you a little story. There is a little kid on the beach building a beautiful sandcastle. He built it for an hour and then he kicked it all over and destroyed it. And then he started building another one, built it and then kicked it over again. And a guy was watching him building and destroying it and he went up to little kid and said: 'Why are you building these beautiful sandcastles and then you just kick them over and destroy them?'. And the little kid said... 'That's what I do.'" - Harry Dean Stanton.

Always loved his face. Die tiefe Traurigkeit darin. Latente Panik auch, weil er die Erdrotation spürt. Aber auch kontemplative Stille, irgendeine Zen-bad-ass-haftigkeit und soviel... Vergebung. Kennen Sie "The Straight Story" von David Lynch? Harry Dean Stantons Gesicht, am Ende, für eine Minute oder zwei, and it's infinitely crucial.










Silberglöckchen an jeder Straßenecke, can you see?
 



















Hölderlin? Nein, nein, das wäre nur zweite Wahl gewesen. Es musste der Tag von Anfang und Ende sein. Sie wussten schon, warum. A real midwife at home? Wonderful! Wenn man die Serie schaut, findet man schon wieder schrecklich, was man den Haushebammen hierzulande aus blinder Ärzte-in-den-Himmel-heben-Spinnerei antut.

Kenne weder The Straight Story noch Paris, Texas. Aber Harry Dean Stanton. Spielt auch in meinem ersten Film, den ich auf Video hatte und auswendig konnte und den OST auf Platte. :) Ja, perfekt beschrieben, was da in seinem Gesicht abläuft. A whole world. Wie Lynch und er auf dem Sofa lachen! So fine. :)






Außerdem wird es Zeit, noch ein wenig zu üben, die Feierlichkeiten nahen heran. :)



















Harry Dean Stanton war auch in dem ersten Film, den SIE auf Video hatten? Das ist ja wie mit dem Bett! Äh, Sie wissen schon. Ich sah den nie, weil ich doch die ersten beiden Platten der Psychedelic Furs so liebte, "Pretty In Pink" war auf "Talk Talk Talk", und daß der Song für diesen Film in neuer Version eingespielt wurde, schien mir... hm... nun, ich kann ein ziemlicher Widerporst sein. Aber das ist ja auch Bildungsfernsehen hier, gelobe Nachholung, schon weil Harry Dean Stanton in der Szene mich schon wieder fertig macht. Daß es noch den Coolsten eine Ehre ist, sieht man hier, 16/1:







Das Ehepaar Fern. Das Fatale ist, ich erinnere mich an die. Schon vom Babytisch rübergespäht wahrscheinlich, seit dem Tag von Anfang und Ende. Aber der Hoppel-Poppel ist doch eine Fiktion, nein? Entstanden im drogenvernebelten Hirn der Ferns? Und wo liegt eigentlich dieses Kleckten On Sea? :) Sieben Ladies auf Klackerabsätzen mit "Kehrt Marsch!" anzutreiben, boy, der hat Schneid! :)

"Und dann wenden wir uns auf dem letzten Hopp und gehen in entgegengesetzter Richtung weiter" ist natürlich als Rat fürs Leben ähnlich gut wie das, was Harry Dean Stantons Vater seinem Sohn mitgab: "Go straight ahead until you hit something."

Tanzschulung für die Feierlichkeiten, bislang war das hier mein Lehrvideo. :)








"Alleine kann man schlecht hoppeln". Aber tanzen kann die hier alleine ziemlich perfekt. 16/2.
 
 






Immer wenn ich erzählte, daß wir nach Gent und Brügge fahren, hieß es: "Ah, BRÜGGE SEHEN... UND STERBEN?" - Der Film. Und ich sagte dann immer, nö, ich kenne den gar nicht, wir fahren schon auch wegen eines Films, aber ob ich nun "Malpertuis" sagte oder "Am Anfang war der Wasserstoffel". Nach der Reise schenkte mir dann eine der Erzieherinnen den Film. Bin auch kein großer Fan von Colin Farrell oder Ralph Fiennes. Als wir ihn dann sahen, schauten wir auch immer durch die Geschichte hindurch auf Brügge. Aber er ist schon quite entertaining. Rather. 16/3.
 







Hätte ich die Wahl, wo ich leben dürfte, würde ich aber Gent noch vorziehen. Eine Stadt mit faszinierender Geschichte und voller seltsamer Geschichten. Als wir da waren, liefen gerade Dreharbeiten mit Adrien Brody, spielt Kaiser Karl V., der in Gent geboren ist. Irgendwann spähten wir auch in den Pieter Vanderdoncktdoorgang, den Einheimischen nur als Gläserne Straße bekannt. Hinter den Fenstern "lächelnde Frauen in sehr reduzierter Kleidung", wie Andrea Ege schreibt. In diesem kleinen Film hier kommt ganz gut zum Ausdruck, daß im Falle Gent eine ganze Stadt quirky ist. 16/4. :)