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Dienstag, 1. Dezember 2015

Adventskalender 2015 (1)
















Es ist endlich wieder Zeit für einen Adventskalender, wie ich ihn nie kannte und nun schon seit Jahren nicht mehr missen möchte. :)

Ich danke sehr für die erneute Einladung in Ihren Block, Monsieur, der mich inzwischen ein wenig an den Bücherfriedhof aus Ruiz Zafóns "Der Schatten des Windes" erinnert. Im besten Sinn natürlich, denn hier lagern Schätze aus Wörtern, Musik und Bildern, die wir in diesen Zeiten ganz besonders nötig haben.

Auch wenn die Welt in diesem Jahr ein wenig düsterer geworden zu sein scheint, strahlt durch alles Dunkle immer wieder die Hoffnung, der Lebenswillen und das Mitgefühl von Menschen, die einander helfen wollen und die für andere da sind. Deshalb möchte ich diesen Adventskalender ein wenig denen widmen, denen es nicht so gut ergangen ist in der Welt, die ihre Heimat verlassen mussten und in einem fremden Land gestrandet sind. Und auch denen, die sich an die Bahnhöfe und in die Lager begeben haben, um diese Menschen willkommen zu heißen und zu helfen. Beginnen wir also mit etwas Leichtigkeit und Anmut, feiern das Leben und die Welt mit so etwas Einfachem wie einem bunten Luftballon :)

Tür 1

















Bienvenue! Freue mich sehr, Sie begrüßen zu können bei der Rundreise "Aus dem Letzten Loch & Down the Rabbit Hole". :) Der Vergleich mit Zafóns Bücherfriedhof gefällt mir ganz außerordentlich, tatsächlich fühlt es sich an, als befände ich mich auf einem anderen Planeten... dazu gleich. :)

Sehr charmant von Ihnen, daß Sie sehr wohl wissen, aber dezent verschweigen, was Eiskunstlaufröckchen und weiße Schlittschuhe hier schon mal gleich wieder anrichten, und daß Sie die bunten Luftballons in einen so viel bedeutenderen Zusammenhang stellen. Das wäre also Ina Bauer? Mein Erinnerungsvermögen setzt bei Marika Kilius ein. Stelle fest, daß man die Luftballonmelodie nur schwer wieder aus dem Kopf bekommt. :)

Die Gestrandeten und die Helfenden - eigentlich hat sich für mich nicht viel geändert seit Ende September, als ich jemandem auf fb schrieb: --- Ich meine... wenn ich einem Verdurstenden begegne, der im Staub liegt, und ich sitze auf einem verdammten Pferd und habe eine Wasserflasche, dann sage ich nicht zu dem Verdurstenden: "Heute willst du mein Wasser und morgen meinen Whiskey" und reite davon. Sondern ich gebe ihm von meinem Wasser. Basisprämisse. Und wenn jemand versucht, mich dazu aufzuwiegeln, Leid und Elend dieses Menschen noch zu vergrößern, dann ist mir das fremder als das fremdeste Irdische, irgendsoein Alienscheiß, mit dem ich nichts zu schaffen haben will. --- Könnte noch hinzufügen: Ich habe kein Problem mit dem Fremden. Mir ist so vieles fremd, ich bin daran gewöhnt. :)

Da Sie Ihre schöne Widmung mit einem so bezaubernden Bild der Leichtigkeit und Anmut versahen, darf ich in Tür 2 sogleich in komplett andere Sphären driften. :)

Könnte nicht anders, als damit beginnen: der Schwarze Stern. Überwältigend, wie Bowie wieder aus dem Nichts kommt und Kryptisches zur Erde funkt. Parallel zu den Spekulationen um KIC 8462852, dieser Stern, dessen Licht in unregelmäßigen Abständen abgedunkelt wird, was einige mad or not so mad scientists auf den Gedanken brachte, es könnte sich um gewaltige technische Spielereien einer extraterrestrischen Zivilisation handeln. Das Video muß mich zu dem Traum inspiriert haben, in dem ich mit einer abgespaltenen Gruppe von Forschern in einem Raum wie dem, den man jetzt als Nofretetes Grabstätte in Betracht zieht, unfaßbare Schätze einer untergegangenen Zivilisation entdecke (there you are), aber auf einem anderen Planeten. Die andere Gruppe von Forschern ist uns feindlich gesonnen, und während ich in eine dunkle Katakombe spähe, in der trockene Blätter rascheln und unbekannte Käfer umherlaufen, frage ich mich, wie wir diese Schätze vor der anderen Forschergruppe retten und wegschaffen können. Und dabei denke ich: "Nun, Jodorowsky ist kein Optimist." - Alejandro Jodorowsky, dieser chilenische Regisseur, der eigentlich "Der Wüstenplanet" machen sollte und wollte. Mit Orson Welles und Salvador Dali als Hauptdarstellern, 10 Stunden lang. Keine Ahnung, ob Jodorowsky Optimist ist oder nicht, jedenfalls las ich seinen Namen, und auch die Namen Tarkowski, Kubrick und Lynch, im Zusammenhang mit dem "Blackstar"-Video, und irgendwie gab ich in meinem Traum Jodorowsky das Drehbuch in die Hand, wegen dem Bowie-Video. :) 

Mein Video des Jahres, rätselhaft, bizarr, groß.

In the villa of Ormen / stands a solitary candle / in the center of it all / your eyes.
On the day of execution / only women kneel and smile / at the center of it all / your eyes.
Something happened on the day he died / Spirit rose a meter then stepped aside
Somebody else took his place and bravely cried / I'm a blackstar
How many times does an angel fall?
How many people lie instead of talking tall? 
He trod on sacred ground / He cried aloud into the crowd
I'm a blackstar





 

Ziemlicher Kubrickscheiß der Blutmond Ende September. Verließ den Idiotenzauberberg um 4 Uhr morgens, um mir das anzusehen. Mit Fernglas. Abronsius-Fernrohr wäre natürlich besser gewesen, dachte aber auch so, Gott wie schön, plötzlich ist da oben ein riesiger Pfirsich. Dazzle! (Smithy on guitar.)




















Selbstverstündlich weiß ich. Deshalb ja. Die Melodie bleibt, ja, so war das früher, nicht? Musste ja auch, man konnte ja nicht einfach auf Repeat drücken. Bis heute so bei DVD's, stehen im Regal rum, aber ich schaue den Film mit größter Sicherheit erst wieder, wenn er in der Glotze wiederholt wird. Dauernde Verfügbarkeit kann ja auch reizlos sein.

In medias res: Mr. David Bowie generiert mal eben einen schwarzen Planeten und Sie sind dorthin ausgewandert? Habe ERWARTET, dass dies Ihr Video des Jahres sein würde. Ja, großartig, bizarr und erhebend. In Welten entführend. Sie haben das nach dem Video geträumt? Kann mir genau die Stimmung ausmalen, die sich in den Traum schlich. Welles und Dali! :) Matching. Ja, Blackstar ist offensichtlich ein Meisterwerk, eine logische und endgültige Konsequenz aus Space Oddity oder Aladdin. Er knallt uns Perfektion um die Ohren, da habt ihr, man wird erst im Alter ganz. Fuck off Jugendlichkeitswahn. Die Damen dort im letzten Teil erinnern wohl nicht zufällig an "Le Sacre..."? Alles nur folgerichtig.

Pound me the witch drums / the witch drums

The other Capricorn.

Anfang November in Berlin / Columbia. Uh. Kein gutes Konzert, unangenehmes Publikum. Mr. Manson so, als habe er vergessen, mit sich selbst Schritt zu halten. Blieb an den alten Attitüden kleben, passt nicht mehr. Es gibt irgendwo ein kleines Video, wo er sich singend über einen Scheinwerfer beugt und selbstvergessen mit der Hand prüft, wie heiß der Scheinwerfer wohl ist. Für solche Momente kann man ihn nur lieben, anderes will man nicht mehr sehen.

Sweet Twiggy Ramirez eine Show für sich, einfach nur stehend und Bass spielend. So schön wie ein dunkler Engel - sparkling. Dahinter im Nebel erahnten wir eher eine weiß gekleidete Witch mit einem weißen Handy, taking pictures of her husband. Mr. and Mrs. Ramirez haben sich eine eigene Welt erschaffen. Lovely.

Pound me the witch drums - ich kann von dieser Zeile nicht weg, die Gitarre zwingt dazu etwas hervor, etwas ganz Altes, Salem, 1692, aber es wird nie so ganz klar, warum es so wundervoll ist.

Als wir nach dem Konzert vor der irgendwie unwirklichen Eingangshalle vom Flughafen Tempelhof standen, um noch ein wenig das schöne alte Berlin zu atmen, fanden wir, dass Manson nächstes Mal die Laeiszhalle wählen sollte. Feine, alte Instrumente. Eine Art Deine Lakaien Manson. So wie in Tür drei. Einfach nur er, Twiggy und die Musik. Reicht doch.






Ah, ja, der Blutmond, hatte Nachtdienst, aber kein Fernrohr. War aber auch so großartig. Leider zerstörte jemand die Stimmung mit der mehr als dämlichen Frage, ob es den Mann im Mond wohl wirklich gibt. Naja, John Lewis hat dann aber wieder so eine entzückende Weihnachtswerbung aus der Frage gemacht, dass ich versöhnt bin. Psychobritin talking. :)





















Fernrohr für den Mann im Mond, so einfach ist das, wenn man ein Kind fragt. Hatte immer vor, mir die Tarotkarten mal von einem Kind erklären zu lassen. :) - Selbstverstündlich erwarteten Sie, und ja, an "Sacre" dachte ich auch. Für those jerky movements soll Bowie dem Regisseur irgendwelche alten Popeye-Cartoons geschickt haben, "I'd like something like this". Hatte Ihnen doch in einem der Zwischenberichte aus dem Tätigkeitstaumel von Rodenbach erzählt, "Das tote Brügge", eine der Inspirationen für unsere Reise diesen Sommer. Ich meine, seriously, wer kennt schon noch Rodenbach? Aber auf "The Next Day" gab es den Song "Dancing Out In Space", und bei 1:45 singt Bowie tatsächlich: "Silent as Georges Rodenbach / Mist and silhouette". Wir verneigen uns gen Bowies Hirn.




  

Hm, was Sie von der Columbiahalle berichten, klingt schon wieder schmerzlich nach der saturnischen Tendenz, der eigenen Größe immer wieder Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Schon back then im Treppenhaus sprachen wir von den alten Attitüden, non? Vielleicht wäre er glücklicher, wenn alle im Publikum William Blake auswendig könnten. So wie er, wenn ihm nicht grün- oder andersfarbige Feen die neuronalen Vernetzungen weglutschen. Laeiszhalle, Kammermusikmanson, er traut sich ja nur nicht. Twiggy & Witch in eigener Welt, so muß das ohnehin, abgesehen davon, daß eigene Welt überlebensnotwendig neben MM, trotz aller Bruderschaft. Was bleibt, ist, daß die Musik immer viel besser ist als die Version vor unangenehmem Publikum vermuten ließe. Ganz Altes hervorzwingende Gitarre, Salem Witch Trials, von der unsichtbaren Hand des Teufels verrenkt halt. :)

So, falls Sie dachten, es gäbe einen Adventskalender ohne Mark Lanegan, schließlich hat er dieses Jahr doch gar keine Platte veröffentlicht: hat er wohl. :) Wurde so gut wie gar nicht beworben. Aufnahmen von 2002, auf Eis gelegt, jetzt unterkühlt als "Demos" bezeichnet. Im Februar im Uebel & Gefährlich, daß er mir zum dritten Mal die Hand gab und dieses "Hey man" zuraunte, erzählte ich ja schon. Liebe diese Hinterzimmer-Lounge im Ue & G, mit den verrußt-goldenen Tapeten im oberen Bunkerstockwerk, so oldschool-stylish. Konzert unfaßbar brillant, Duke Garwood spielt vor, die ganze Zeit hört man Gläserklirren und audience chat von hinten, dann kommt Lanegan auf die Bühne, singt ein paar Töne, and there is absolute, stunned silence. Wir sahen ihn nun zum fünften Mal, glaube ich, und -> "When Your Number Isn't Up" war wieder das erste Stück, als wäre es sein Talisman. Verursacht mir *the chills*, completely. Es gab einen Moment, wo er bei standing ovations (es standen ja eh alle) kurz zur Seite schaute, nickte, und lächelte. Das erste Mal, daß ich ihn lächeln sah auf einer Bühne. Anyway, im Video zu "Blind" gibt es Szenen aus "Inauguration of the Pleasure Dome" von Kenneth Anger, und die Dame auf dem Pferd ist Nico (vgl. dieses -> Albumcover), le petit chevalier vor ihr, das ist Ari, ihr Sohn mit Alain Delon.








Im November durfte votre ami, der eiskalte Engel, seinen 80. Geburtstag zelebrieren, was hier natürlich unbedingt Würdigung finden muß, schließlich befinden wir uns im Zentrum der Zentrale für Undurchdringlichkeit & Nieloslassung. Die gefährliche, geheimnisvolle, brutale und stahlblaue Schönheit Delons in "Der eiskalte Engel": selten wohl Aura eines Schauspielers und Filmcharakter so deckungsgleich.








Er, der jetzt weiß, es jedenfalls sagt: ich war immer zu sehr auf mich selbst konzentriert, fiel mir in diesem Film hier zum ersten Mal wirklich auf, und es ist immer noch einer meiner Lieblingsfilme mit Delon.








Unbedingt gönnen möchte ich Ihnen in Tür 4 noch das Gefühl, mit Alain Delon an einem Tisch zu sitzen. :)







Und da es heute so vorfrühlingshaft war, beginne ich mal vorsichtig mit der Schneebeschwörung.























Uh, mir ist etwas schwummerig. Bowie, Lanegan und Delon! Und all diese Verzweigungen - so großartig. Bowie und Sie leben auf einem Planeten und Mr. Lanegan kommt auch manchmal vorbei auf einen handshake, hm!? Genial. Alles richtig. Das Filmchen von Herrn Mark ist berückend, schmeckt nach Salzwasser, dem ursprünglichsten Geschmack, den ich kenne. Wie Meerwasser und Tränen, also das Leben an sich. Wunderschön. Und dass er ausgerechnet in Hamburg lächelte, war natürlich Ihrer Anwesenheit geschuldet.

Ah, so schön, diese französischen Filme, n'est-ce pas? Obwohl mir Delon immer besser gefällt, je älter er wird. Die Selbstbezogenheit springt einen dann doch sehr an, wenn er einem gegenüber sitzt. :)

Also das ist mal eine Schneebeschwörung. Hoffe, sie wirkt.

Das Uebel und Gefährlich ist übel und gefährlich. Werde genau heute abend die goldenen Tapeten besichtigen. Mr. Paul Smith lädt zum anniversary of A Certain Trigger. War (zu) lange die letzte Platte, die ich von MP nicht kannte, obwohl es DIE BESTE ist. Aus diesem Grund selbstredend hier vertreten in Tür Nr. 5.
























Wie entschieden sich von selbst ergebend wieder, Maximo Park im Ue & G, mit Ihnen im Auge des Wirbelsturms überfälliger Feierlichkeiten. Fein. "A Certain Trigger" kenne ich auch noch nicht, bei Maximo Park gilt: I take what you give. "I don't remember losing sight of your needs", komplizierter Roman in einer Zeile. "Graffiti" so intense, daß der Raum zu klein wird, oder so tut, als wäre er mit dämpfenden Materialien ausgekleidet, die doch nichts bewirken außer noch mehr Intensität. Had it up to here-Musik. Zum Stehlampenumtreten. Danke. Just right. Irgendwie ist mir Maximo Park sowieso Raumneugestaltungsmusik. Raum expansiv gedacht.

Dann sah ich es mir nochmals an, tatsächlich schmeckte es jetzt nach Salzwasser. How do you do the things you do?

In meinem schmalen Heftchen "Die großen Deutschen unserer Zeit" steht Oliver Kalkofe sehr weit oben. Hat zuletzt nicht nur auf fb, sondern auch auf dem zumindest partiell seltsam cool gewordenen Sender Tele5 einige vollends unterschreibbare Kommentare zum Weltgeschehen hinterlassen. Dann schaut er auch hin und wieder mal, -> was in Trier so los ist.

Vor allem aber ist er natürlich zusammen mit Peter Rütten Conférencier bei SchleFaZ. Es gibt so viele als schlecht geltende Filme, bei denen ich denke: gibt Schlimmeres. Romantische Liebeskomödien mit Jennifer Aniston zum Beispiel. Was die beiden aber sich und uns zumuten, sind Filme, bei denen man den letzten Glauben an einen Funken Sinn im Universum verliert. Das aber tun sie so hilarious, daß man dann doch wieder an etwas glaubt, man weiß nur eine Weile noch nicht, an was, so betäubt ist man. Die long hard road, bis so eine Präsentation im Kasten ist, sieht man -> hier bei den Outtakes.




Und im Nikolausstiefelchen erinnern wir uns an die 40 different ways.





















I don't do the things, they are there. Der Mond ist immer mit dem Meer verbunden, die Gezeiten nach dem Mond gerichtet, Meer ist Salzwasser, Menschen bestehen aus Wasser. There you are. Wenn etwas an etwas Tiefes rührt, dann ist (der Geschmack von) Salzwasser nicht weit. Alles mit allem verbunden. As usual. Und wie wir im Salzprinzen gelernt haben: ohne Salz ist das Leben geschmacklos. Schöne Metapher. :)

Exactly, das, was Sie über Acrobat sagen. Roman in einer Zeile. Yes.

Uebel und Gefährlich machte seinem Namen Ehre, aber ich nehme Schuld auf uns, wir hatten noch zu wenig Erfahrung mit dem Laden. Zunächst sehr entspanntes Ankommen, sogar annehmbare Musik im Hintergrund und wirklich schöne Räumlichkeiten. Die Vorband (Leoniden) auch nicht so schlecht. Sogar erwähnenswert, dass der Gitarrist so ausgerastet ist, dass alle nur noch auf ihn geschaut haben, ihn gefilmt haben. Sogar der Presseheini kam zurück, um nur noch Bilder von diesem um sich schlagenden, ins Mikro beißenden, mit den Zähnen am Hemd vom Sänger ziehenden, sich die Gitarre auf den Kopf hauenden Wirbelsturm zu schießen. Noch nie gesehen, sowas. Amüsant. Der sollte eine eigene Band gründen. Nach der Vorband eine unverschämt lange Pause. Dann this Smithy wie immer grandios, charmant - apply some pressure - keine Frage. Aaaber das Publikum. Meine Abneigung gegen Ansammlungen von Menschen ist seit MM in Berlin und seit gestern ins Unermessliche gestiegen. Diese verwöhnten, besoffenen Lehramtsstudenten sind so aggressiv ausgerastet, dass ich der einen fast eins über die Rübe gegeben hätte. Selten jemanden so angeschrien. Wer mein Kind schubst und tritt, muss sich in Acht nehmen. Ich meine, man kann tanzen und so, aber muss man so ausrasten? Außerdem war der Laden einfach zu voll. War das nicht mal anders? Sind die Veranstalter so gierig geworden, dass sie mehr Leute reinlassen, als so ein Venue verträgt? Nervig. Nächstes Mal wissen wir, wo wir uns platzieren. Immerhin was draus gelernt. Ansonsten nur noch erwähnenswert, dass eine Dame stoisch in der ersten Reihe stehend, wartend EIN BUCH LAS. :) Suppose she was an English hardcore fan.

Ah, Herr Kalkofe, ich mag den. Sehr guter Kommentar nach den Attentaten auf fb. SchleFaz wirkt in diesem Video wie hilarious Dauersilvester. Vermutlich ähnlich gut wie die Heute Show? Könnte mich daran auch erfreuen, mir sicher bin. Romantische Komödien mit Jennifer Aniston? Hehe, wenn man 12 ist und noch nicht weiß, dass das gar keine Romantik ist, okay. Und viele bleiben ja auch immer 12. Oder 5. Bah.

Ach, schade, dass es von dem Antrag kein Originalvideo gibt. :)

Weil das alles so erhebend ist, muss ich in Tür 7 nun Adele anbringen. Eine echte Diva, englisch humorvoll. Und nur sie darf in so einem Samtkostüm da stehen und Romane in ein paar Zeilen pressen, während sie die Hand so unglaublich divenhaft zu ihrem Augenaufschlag erhebt. Gott, ich liebe die. Echt.





















Ah! So! Ich war rather unbeleckt von Adele, weil ich ja um das meiste, was 10 Millionen Klicks pro Woche generiert, aus Instinkt erstmal Bögen mach. So taumelt er durchs Leben, der Herr Kollege Kluhscheisser. :) Well, ihre Musik ist nicht ganz so up my alley, aber gegen das, was sie da in den Church Studios anstellt, kann man natürlich schwerlich Einwände erheben. Außerdem singt sie einen Dylan-Song von "Time Out Of Mind", so bless her. :) 

Salzwasserbeweisführung schlagend, SchleFaZ ähnlich gut, gewiß, although completely different. Heute-Show oder "Die Anstalt" sind ja mehr News-Sendungen als die News-Sendungen, die nur noch als Satire gemeint sein können. Kalkofe und Welke haben ja "Little Britain" synchronisiert, zuerst war ich erstaunt, daß der große Friedrich Schoenfelder da diese gaga-Kommentare spricht, aber das ergab sich wohl, weil Kalkofe das Fernsehen eben auch liebt - as it was. Ich werde ja auch nie verstehen, warum man Fernsehansagerinnen verbannen mußte und durch diese Knödelfritz-Trailerstimmen ersetzt hat. Anyway, SchleFaz noch 2 x vor Weihnachten, find out for yourself. :)

Verwöhnte, besoffene Lehramtsstudenten am Aggressivausrasten? Auweh. "Was seid ihr für sucker." (Rainald Goetz). Denke, es liegt am Ersaufen im Konformismus. Wenn dann "gefeiert" wird, dann grimmig, geradezu wütend. Sonnabendnachts, so gegen 3, when I roll back down Eppendorfer Weg, links und rechts House Parties, gröhlend und immer latent unfroh.

Ach doch, mehr Leute reinlassen als so ein Venue verträgt, it happened. Als das Docks noch Knopf's Music Hall war, gab es dort mal dieses "Kings Of Independence"-Festival. Nick Cave, Crime & The City Solution, Swans und The Fall an einem Abend. And then some. Gibt ein paar Clips von dieser Nacht im Netz, unter einen schrieb Yours Truly:

"This is just before sunrise. Been there, still got my ticket and a few newspaper articles about this, uh, legendary event. Riots and street fights all night. They had sold about 2500 tickets for a venue of 1200. Admittance began with a delay of two hours, people had to - literally - crawl in, doormen began to hit people, a few bottles thrown, a few windows smashed and the police cars are coming.
Inside it's hot as hell, people are trying to get out, fearing death by suffocation, outside there's all these people, tickets in their hands, surrounded by police. Barricades burning, fires everywhere. The club is on Reeperbahn and for a few hours it's car-free. Can't remember how or when I got in. One of my more surreal nights.

So basically you stand there watching Nick Cave and expecting the house to burn down any moment now. And you don't care. That's how good he is."







Eine Dame mit Buch stoisch in der ersten Reihe? :) Bezaubernd. Mein / unser letztes Konzert war Marc Almond, September 16. Stand auch eine junge Dame vor dem Konzert unablenkbar in der ersten Reihe, aber nicht mit Buch, mit Blumenstrauß.

Nach dem Konzert verweilten wir vor der Tür des Grünspan, ich lehnte am Tourbus, drei angeschickerte Noblemen immer in der Nähe, schließlich kam einer zu uns und sprach zu Birgit: "Du bist eine ganz... ganz... ganz süße Frau..." Dann fuchtelte er in meine Richtung: "Mach mit dem da, was du willst, aber..." Ich wartete, wie der Satz wohl weitergeht, aber er blieb abgebrochen im nächtlichen Raum. Zwischen den Sternen nickte irgendjemand.

Marc Almond kam mit zwei Backgroundsängerinnen und background projections, von denen ich gern eine Kopie gehabt hätte. Die neuen Songs ganz phantastisch und die alten Songs schießen dich zwischen die Sterne. Finden Sie nicht, daß Marc Almond jetzt wie der kleine Bruder von Marilyn Manson aussieht? Oder umgekehrt, whatever?