Dienstag, 11. Februar 2020

Aljoscha der Idiot - Rezension No. 13





17. Dezember 2010 

Das Leben, die Liebe, das Universum und noch ein paar Dinge 

Von Sockensuchender



Die Sache ist die: Was soll ich sagen, was schreiben angesichts einer Geschichte, die so brillant verfasst ist, dass es mich einfach aus den Socken gepustet, schier umgehauen hat im schönsten Sinne aller Sinne? Zum Beispiel dieses hier: Doch in IHRER Nähe gäbe es kein Andernorts, kein Anderwärts und kaum ein Andernfalls. Oder das: ..., verstand er, daß das Unnötige nötig ist, um das Nötige zu erkennen. Der barfüßige Zen-Meister Huang-Po hingegen bestünde darauf, Christian Erdmanns 'Aljoscha der Idiot' mindestens noch zwei Mal lesen zu müssen, bevor ihm dann endgültig die Worte fehlen würden. So eine Sache ist das mit großartiger Lebenspoesie in Romanform.

































7 Kommentare:

  1. Als ich Mikeys Rezension las, habe ich mich ungefähr so gefühlt wie Greta Garbo guckt. Nachdem ich dann Deinen Aljoscha zu mir genommen hatte, mutierte ich zur Dame unter Review 15. Grandios, einfach grandios, was Du hier und dort so treibst! :)

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  2. Zweifelsfrei erkennt eine AugenBlickerin Garbo an den Augen. :) Mutation zu Louise Brooks? Ich wußte nicht, was mein verdammtes Buch alles anstellt. :) Aber ich will verdammt sein, wenn sich das alles nicht gelohnt hat. Merci beaucoup, tell Mikey I miss him, liebe Grüße!

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  3. Huch, ich bin zu Louise Brooks mutiert? Habe eben in der Wikipedia gelesen, dass sie eine kurzknappe Affäre mit Greta Garbo gehabt haben soll. Wusste ich vorher nicht. :) Ja, diese Augen, und diese linke Braue, die die angenehm irritierende Erkenntnis über den Cat Stuff für einen klitzekleinen Moment fast schon wieder ins rational-erleichternd Lächerlich-Ungläubige zu ziehen scheint.

    Oh, und ob sich das alles gelohnt hat! Find’s auf wunderschöne Art absolut verrückt, was, wie völlig verschieden und doch stimmig über Deinen Aljoscha gesprochen wird. In my book, you are saved and safe, Sir! Wie sagten Sie in Ihrem Interview: Lieben und Lernen? :) Ich glaube, dass das einer der schwersten und leichtesten Lebenswege überhaupt ist. Will do, the telling and such. Er wird sich sicherlich sehr freuen. Mehr kann und möchte ich nicht sagen. Aus welchen Filmen stammen eigentlich die Ausschnitte, hast Du zufällig eine Ahnung? Ich habe nämlich keinen blassen Schimmer …

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  4. Mir fällt gerade auf: Hätte 'safe and sound' schreiben wollensollen, trifft es bzw. Dich irgendwie besser. :)

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  5. "Saved and safe" ist aber sehr schön, besonders "saved" nähme ich gern. Die Szene mit Louise Brooks, das ist sie als Thymian in "Diary of a Lost Girl" / "Tagebuch einer Verlorenen", von G.W. Pabst, 1929. Ab hier in 8 Teilen,

    http://www.youtube.com/watch?v=9lbIgeIa4nE

    in 5/8 ist die Szene zu sehen so bei 3:52 bis 3:55:

    http://www.youtube.com/watch?v=OOu010uU43E

    Ihr berühmtester ist natürlich "Die Büchse der Pandora" / "Pandora's Box". Greta Garbo, hmmm! Mein erster Schachzug wäre, "Anna Karenina" auszuschließen. :) Tatsächlich wüßte ich es jetzt selbst gern, aber die Garbo-Videos befinden sich in einer Kiste, die gerade etwa so weit von mir entfernt ist wie Beteigeuze. Als DVD habe ich nur "Anna Christie", und der Satz "Aljoscha würde seinen Augen nicht trauen, doch SIE setzte sich auf einen Stuhl an der Frontwand wie Greta Garbo an den Tisch einer Hafenkneipe" erweist "Anna Christie" die Ehre.
    Ja, und das Vertrackte ist, daß es immer der leichteste und schwerste Lebensweg zugleich ist. Being saved and safe in your book hilft aber dem Vorhaben, bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen. :) And yes, so empfinde ich das auch, völlig verschieden und doch stimmig, and it's alright. Heraklit sagte ja, man kann nicht zweimal denselben Film sehen, und zwei können nicht denselben "Aljoscha" lesen. Sagte er doch? :)

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    1. Ja, ich glaube, das sagte er. :) Mein Exemplar Deines ‘Aljoscha’ habe ich übrigens verliehen und denke, ich werde fürs zweite und weitere Lesen ein neues erwerben, weil mein erster Aljoscha bei dem Menschen, bei dem er jetzt ist, in ganz fantastischen Händen, Augen und Ohren ist.

      An ‘Anna Karenina’ habe ich auch sofort gedacht, konnte sie jedoch weder aus- noch einschließen. Beschämenderweise habe ich kein einziges Video, keine einzige DVD von Greta Garbo und meinen Bedarf bisher immer irgendwie über das Fernsehen abgedeckt. ‘Anna Christie’ klingt daher sehr verlockend … Großen Dank für Deine Links, werde mich dem ‘Tagebuch einer Verlorenen’ widmen in den kommenden Tagen und dann hoffentlich irgendwann auch die Kurve zur Büchse der Pandora kriegen.

      Danke auch fürs Löschen des irgendwie dann doch doppelten Kommentars drüben bei PEZ, war davon ausgegangen, dass der Kommentar ganz verschwinden wird, ohne so eine seltsame Hülle zu hinterlassen. Ist es eigentlich möglich, innerhalb von Kommentaren zu verlinken, oder bin ich einfach zu blöd dafür? Weil, andere machen es doch auch.

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  6. Oh, please send Hello & Thanks an die ganz fantastischen Hände, Augen und Ohren. Wenn dieser liebenswerte Mensch das Exemplar nur unter vorgehaltener Pistole wieder rauszurücken bereit ist, und Du, in Ermangelung einer Pistole, tatsächlich ein neues erwerben müßtest, werde ich… äh, nicht eingreifen. :) - Ernsthaft, danke Dir von Herzen.
    Die seltsame Hülle kann nur ich löschen, as far as I know. Links in Kommentaren haben hier leider noch nie funktioniert, aber möglicherweise bin ich auch zu blöd, irgendsoein Aktivierungshäkchen zu finden, das die umwandelt. Werde forschen.
    Louise Brooks says:
    „The great art of films does not consist of descriptive movement of face and body but in the movements of thought and soul transmitted in a kind of intense isolation.”

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