Montag, 31. Oktober 2022

David Bowie - Ereigniskarte III

 

 

 



"Station To Station", "Low", "Heroes": Benjamins Engel der Geschichte, der auf das starrt, wovon er sich entfernt, während "ein Sturm weht vom Paradiese her, der sich in seinen Flügeln verfangen hat und so stark ist, daß der Engel sie nicht mehr schließen kann. Dieser Sturm treibt ihn unaufhaltsam in die Zukunft...", und er klingt wie Bowies "Speed Of Life". Bowie sagte einmal, er habe immer eine Art Heimweh nach der Zukunft verspürt. Das beinhaltet die Vorstellung, daß die Zukunft dich schon kennt. Daß Dinge aus der Zukunft in der Gegenwart Zeichen geben. SO DEEP IN YOUR ROOM YOU NEVER LEAVE YOUR ROOM SOMETHING DEEP INSIDE OF ME YEARNING DEEP INSIDE OF ME. "Low", "Heroes", "The Idiot", "Lust For Life", vier Sterne als Sternbild, ähnlich wichtig für mich wie der Große Wagen für phönizische Seefahrer.

Mehr zu "Station To Station", "Low" und "Heroes" -> hier. "Sound And Vision" handelt von totalem Rückzug, drifting into my solitude, waiting for the gift. Wenn man so will, und ich wollte immer, ist der bezaubernde 8-Sekunden-Cameo-Auftritt von Mary Hopkin ein Lebenszeichen der Muse, der Anima, der Sphinx. "Katharsis eher; Entfremdung und Depression, aber auch genau der Weg hinaus." - "Sound And Vision" ist, als könne man, umgeben von unauslotbarer Dunkelheit, der Kristallisation von Schönheit zusehen.
 
 
 
 
 
 
 
 

"Low", das Album, war seiner Zeit so voraus, daß es praktisch jeder Zeit voraus ist, und darin jederzeit zeitlos. Wie oft man "Low" auch hört, man hat immer das Gefühl, nie etwas Vergleichbares gehört zu haben. 

Seite 1: Expressionistische Fragmente, angst ridden, klaustrophobisch und in futuristischer Verzerrung, zugleich in fiebriger Euphorie irgendeiner Bestimmung auf den Fersen und darin unfaßbar tröstlich und uplifting.

"Aljoscha der Idiot", Kapitel 17: "Oleg war ein freundlicher Skeptiker, der sich für gewöhnlich wohlwollende Zurückhaltung im Urteil auferlegte und ganz aus Besonnenheit bestand, manchen Phänomenen aber völlig rückhaltlos den Status 'Wunder' zusprach, etwa der LP Low von David Bowie, der Oleg mit numinoser Scheu begegnete."

Tatsächlich hatte es mich beeindruckt, wie dieser scheinbar so wohltemperierte Mensch einmal über die ersten beiden Platten der Psychedelic Furs gesagt hatte: "Zwei Meisterwerke." Über "Low" hat sich Oleg nie geäußert. Ich habe, so much for Dichtung und Wahrheit, meine eigene Verehrung in diese Szene geschmuggelt.

Tony Visconti bringt für die Aufnahmen einen Eventide Harmonizer mit. Als Bowie und Eno ihn fragen, was der H910 so tut, antwortet Visconti: "It fucks with the fabric of time." Nicht zuletzt der Klang der Snare von Dennis Davis auf "Low" ("like an explosion contained in a tin can", pitchfork.com) verdankt sich diesem Wunderteil.

Cut: "Outside", 1995, der Song "Segue: Nathan Adler (1)", Bowie erzählt mit der Stimme von Nathan Adler, daß Leon Blank mit einer Machete "a zero in the fabric of time itself" schnitt. 

Fucking with the fabric of time, Einstiche / Einschnitte vornehmen in Gefüge und Textur der Zeit. "Station To Station", "Low", "Heroes" - die eigentliche "Trilogie" in Bowies Werk, eine Trilogie vom Beschwören des Unausweichlichen. Was nichts anderes bedeutet als: Bewußtseinszustände vermischen sich mit der realen Welt, aber nicht in der Psyche des Protagonisten, sondern in der Echtzeit. Das ist das Verblüffende. Daß man auf diese Weise ein ganz neues Leben beginnen kann, Jesus. Rekonstruktion des Selbst durch magischen Realismus. "A New Career In A New Town".

"The only heroic act one can fucking well pull out of the bag in a situation like that is to get on with life from the very simple pleasure of remaining alive, despite every attempt being made to kill you." (Bowie, Oktober 1977)

"Talking through the gloom" (in "What In The World"), von Isolation zu Isolation ("so deep in your room"), ist schon Anrede an das (die) Kommende, noch Verborgene: wenn man so will, und ich wollte immer, ist "You're just a little girl with grey eyes" die Muse, die Anima, die Sphinx, auch wenn man von der Bedeutung des gerade Gesagten noch keinen Funken versteht. Musikalisch ist "What In The World" ein irrwitziger, überschnappender Tumult, bei dem passenderweise Iggy Pop backing vocals beisteuert, als würde er bei 37000 km/h aus dem Fenster eines Raumschiffs rufen, und bei dem überhaupt nur der Bass von George Murray bei klarem Verstand ist.








"Be My Wife" ist eins meiner liebsten Bowie-Videos. Schmerz, Verlassenheit, Traurigkeit, die sich zu Tode weinen möchte, jenseits von Gut und Böse, eine verletzte, gebrochene Seele; zugleich so particularly glum und weird, daß es komisch ist, auch für den Interpreten selbst, voller fuck it-Szenen, als wäre es die Anstrengung nicht wert, wo-bin-ich-und-wie-komme-ich-hierher-Miene, man ahnt, wie mutig Bowie in "Be My Wife" Gefühle teilt, und doch bleibt die Mitteilung unlesbar, kryptisch.
Cool, berührend und scary zugleich.
Letzte Anstrengung, eine Ehe zu retten, unironische Bitte? Ein Liebeslied, das am Liebeslied zweifelt? Umwandlung genuiner Angst in Sehnsucht und Zukunftshoffnung? Die Band will Bowie große Gesten abverlangen, der im Video dann aber lieber ganz und gar verstummen möchte.









Tatsächlich ist das Video auch Tribut an einen Stummfilmstar, den Bowie bewundert, Buster Keaton. Während der Dreharbeiten zu "The Man Who Fell To Earth" studiert Bowie Buster Keaton-Biographien, plant angeblich sogar einen Film über Keaton. Die Ernsthaftigkeit der Lyrics von "Be My Wife" kontrastiert Bowie im Video mit einer Art Keaton-auf-LSD-Verkörperung.










Im April 1976, als Bowie und Iggy Pop sich auf der Reise von Zürich nach Moskau befinden, bleibt ihr Zug für einige Stunden in einem Warschauer Bahnhof stehen. Bowie macht einen Spaziergang durch den Zoliborz-Distrikt und erwirbt ein paar Platten des Folk & Tanz-Ensembles Śląsk. Der Gesang auf einem Stück namens "Helokanie" muß Bowie sehr beeindruckt haben, ein entferntes Echo davon findet sich auf "Warszawa". 

Die erfundene Sprache, die Bowie auf "Warszawa" und "Subterraneans" singt, klingt wie die Sprache einer untergegangenen Zeit. Die vier Stücke auf Seite 2 von "Low" sind Seelenlandschaft als lichtlose Stadt, Streifzüge durch kalte andere Seiten, und doch erhebt sich Bowies Stimme voller Hoffnung. Vorerst vollkommen private Sprache, die den dunklen Bann bricht. Ultimativ autistische Geste, die plötzlich universelle Kraft annimmt, das Universum öffnet. Ein Ruf in hermetischer Sprache, der einen tanzenden Stern an den Himmel setzt.

"The only hold over from the proposed soundtrack [für "The Man Who Fell To Earth"] that I actually used was the reverse bass part in Subterraneans. Everything else was written for Low."
 









SPIEGEL ONLINE Forum "Lieblingsfilme - was ist großes Kino?"

29.05.2006


Gwynplaine: 
 
Nicolas Roeg hat übrigens auch diesen abgefahrenen Science Fiction Film "The Man Who Fell To Earth" mit David Bowie in der Hauptrolle gedreht. Hat den mal jemand gesehen?






Christian Erdmann:
 
12mal (grobe Schätzung).
Ich kann mich sogar rühmen, mal "Schöner Gigolo, armer Gigolo" gesehen zu haben, jenen Film, über dessen Qualität Bowie mal sagte: "Meine 32 Elvis-Presley-Filme in einem", und der rasch von allen Beteiligten offensiv vergessen wurde.
Ich liebe den Roeg-Film, und mir ist auch egal, ob Bowie sich da in einer seiner allerbesten musikalischen Phasen ("Station To Station" / "Low"), psychisch indes schwer angeschlagen, vornehmlich selbst spielt. Zumindest ist das einer der Filme, die mit einem anderen Schauspieler eigentlich ohnehin undenkbar gewesen wären.










Alles, was ich tun konnte, sagt Nicolas Roeg über Bowie in "The Man Who Fell To Earth", war: stop myself from trying to influence him.

Ich würde gar nicht mehr darauf schwören, daß "Schöner Gigolo, armer Gigolo" so schlecht war, jedenfalls ging ich ins Streits-Kino allein und mit Tarnkappe, nicht wegen Marlene Dietrich, sondern strictly wegen Bowie. So wie "Boys Keep Swinging" auch eine der wenigen Singles war, die ich besitzen mußte. Auf "Lodger" nannte Bowie das Leben Fantastic Voyage und sollte mir eine tiefere Wahrheit begegnen, lasse ich es wissen. Auf "Look Back In Anger" läßt ein Engel wissen, daß es Zeit ist zu gehen.

"You know who I am," he said 
The speaker was an angel
He coughed and shook his crumpled wings 
Closed his eyes and moved his lips 
"It's time we should be going."
(Waiting so long, I've been waiting so, waiting so)
"Look back in anger, driven by the night, till you come."
(Waiting so long, I've been waiting so, waiting so) 
"Look back in anger, see it in my eyes, till you come."
No one seemed to hear him
So he leafed through a magazine
And, yawning, rubbed the sleep away
Very sane he seemed to me
 
Im Video malt Bowie sich selbst als Engel, später fangen Gesicht, Gemälde und Spiegelbild sozusagen an, ihr Selbst zu tauschen. Ein Song über den Tod als Tod des alten Selbst - oder darüber, daß der Engel eben noch warten muß. Carlos Alomar beschließt, sein Solo zu einem wtf-Rhythmusgitarrensolo zu machen, Dennis Davis am Schlagzeug im horror vacui füllt jeden erreichbaren Raum mit irgendwas, "Lodger" ist ein Album voller im Bowie-Kanon unterschätzter Experimente und "Look Back In Anger", ein eher nicht so prominenter Song, für mich das Juwel. Bowies akrobatische Vocals über sheer force am Rande der Unbeherrschbarkeit, WAITING SO LONG, I'VE BEEN WAITING SO, WAITING SO einer der schönsten Chorusse in der an Chorusschönheit nicht armen Songgeschichte Bowies.
 
























Montag, 24. Oktober 2022

Arthur Rimbaud, Charleville










Arthur Rimbaud, Zeichnung von Paul Verlaine





Jacques Rivière: das Schauspiel, zu dem Rimbauds "Illuminations" Zugang verschaffen, ist nicht irgendeine "andere Welt", auch keine innere des Dichters, sondern diese Welt im Zustand der Desorganisation durch eine andere. Durch welche? Durch die, die bestand, bevor Strategien des Logos (Postulat genuiner Erkennbarkeit von Welt, Postulat der Übereinstimmung von Wahrnehmung und Welt, Postulat kognitiver Beherrschbarkeit von Welt) wirksam wurden. Rimbaud zeige das Verschwinden der gewohnten Welt, bei dem sich ständig etwas an einen Platz schiebt, dessen Platz dies nicht war; eine Unordnung, die sich hinter dem Vorhang der unmittelbaren Realität regt, als wäre sie etwas Älteres und Wirklicheres als ihre Bestandteile. Die Welt in ihrer ursprünglichen Unverbundenheit: die Dinge erwachen wieder zu wirrer Ungeheuerlichkeit, zu dem Zustand, der nicht von uns erschaffen, nicht von uns begriffen wird. Eine geheimnisvolle Leere drängt sich zwischen die Dinge und hebt die Täuschung ihrer Zusammengehörigkeit auf. Ein unmerklicher Einbruch, ein Riß; Rivière behauptet, dies war das "Sehertum" Rimbauds, die Dinge in dem Augenblick zu "sehen", in dem sie vereinsamen und den Kontakt miteinander verlieren, in dem sich ein unheimliches Schweigen um sie ausbreitet.

"Genug erkannt. Augenblicke, in denen das Leben stillsteht." (Rimbaud)

Die "andere" Welt, in der Topographien und Dimensionen sich verschieben, in der sich die gedachte "Einheit" auflöst, eine Welt, zu der Rimbaud sich Zugang verschafft durch "Entregelung" der Sinne.

Rimbauds Genie: mit Beobachtungsgenauigkeit dem zuvor Undurchdringlichen etwas abtrotzen. Abstieg in den Abyss der Non-Kommunikabilität, und dort der unterschwelligen Verbindung der Bilder nachspüren.

Aber.

Im Winter werden wir in einem kleinen rosa Waggon mit blauen Polstern fahren. Dann gehts uns gut: ein Nest aus verrückten Küssen in allen samtweichen Winkeln. Du wirst das Auge schließen, um nicht mehr durch die vereisten Scheiben zu sehen, wie Nachtschatten grimassieren - verbissene Mißbilder, Kratzer schwarzer Dämonen und schwarzer Wölfe.
Dann spürst du ein Kratzen auf deiner Wange: ein zarter Kuß, wie eine überspannte Spinne, läuft über deinen Nacken... Und du sagst zu mir: "Such!", und neigst den Kopf, und wir eilen uns nicht, dieses Biest zu stellen, das so aufgekratzt am Stromern ist...

"Dem Winter zugeträumt". Diese kurzen Momente der Zärtlichkeit in den Höllen, die Rimbaud durchwandert, in den zu weit entfernten Welten, die er schaut, in den Verwüstungen, die sein Zorn hinterläßt.

"Kunst ist Artillerie." (Bob Dylan)

"... someplace along the line Suze had also introduced me to the poetry of French symbolist poet Arthur Rimbaud. That was a big deal, too. I came across one of his letters called 'Je est un autre,' which translates into 'I is someone else'. When I read those words the bells went off. It made perfect sense. I wished someone would have mentioned that to me earlier." (Dylan, Chronicles Vol. 1)






Der "Brief an den Direktor einer Schiffahrtslinie", von Rimbaud auf dem Sterbebett seiner Schwester Isabelle diktiert, wenige Stunden vor seinem Tod. 


EINE LAST / EIN ANTEIL / EIN SCHICKSAL: EIN ZAHN ALLEIN.
EINE LAST / EIN ANTEIL / EIN SCHICKSAL: ZWEI ZÄHNE.
EINE LAST / EIN ANTEIL / EIN SCHICKSAL: DREI ZÄHNE.
EINE LAST / EIN ANTEIL / EIN SCHICKSAL: VIER ZÄHNE.
EINE LAST / EIN ANTEIL / EIN SCHICKSAL: ZWEI ZÄHNE.

Geehrter Herr Direktor, ich möchte Sie fragen, ob ich nichts mehr auf Ihrem Konto stehen habe. Ich wünsche heute die Linie da zu wechseln, von der ich nicht einmal den Namen kenne, aber auf jeden Fall muß es die Linie nach Aphinar sein. Alle diese Linien sind überall vertreten, und ich, ohnmächtig und unglücklich, ich kann nichts finden, der erste beste Hund auf der Straße kann Ihnen das sagen.

Lassen Sie mich also den Fahrpreis der Verbindung von Aphinar nach Suez wissen. Ich bin vollständig gelähmt – ich wünsche daher rechtzeitig an Bord zu sein. Sagen Sie mir, um wieviel Uhr ich an Bord gebracht werden muß.

Arthur Rimbaud





Hector Zazou / David Sylvian: "To A Reason".

Von Hector Zazous "Sahara Blue"-Album, das Arthur Rimbaud gewidmet ist. Musik, die dich sofort in das Niemandsland versetzt, von dem aus du mit diesem einsamen weißen Edelstein dort am Himmel zu verhandeln anfängst über die Möglichkeit genuin anderen Verhaltens den Naturgesetzen gegenüber. Endet mit dem einsamsten Trombone, das man je hörte, und es klingt wie die Erinnerung an alles, was Rimbaud je gesehen hat, kurz vor der Grenze zur letzten aller anderen Seiten.




00:00 - 06:19



 


Your finger strikes the drum
Dispersing all its sounds
And new harmony begins.

Your step is the rise of new men, their setting out.

You turn away your head: new love!
You turn your head again: new love!

"Alter our fates, destroy our plagues, beginning with Time", sing the children.
They beg of you: "Make out of anything the stuff of our fortunes and desires."

Come from always, 
You will go away
Everywhere









SPIEGEL ONLINE Forum

01.03.2011


Die seltsame Entwicklungsbeschleunigung bei Rimbaud, das frühreife Genie mit dem Kindergesicht, dann ebenso frühzeitig das graue Haar und die verwitterten Züge, schon das wirkt so, als hätte schon der Körper dieses Menschen keinen Zu-stand überhaupt ertragen. Bevor er nach Afrika kommt, unternimmt er ja endlose, fast menschenunmögliche Wanderungen, manische Distanzgewinnung, manischer Protest gegen die Existenz von Still-stand überhaupt. Jeancolas vermutet in "Die Reisen des Arthur Rimbaud", daß diese Wanderungen mit seiner Dichtung schon doch noch manches gemeinsam haben, etwa: Raum und Zeit nicht wie in der Poesie überwinden, aber doch vergessen zu können. Raum und Zeit binden an einen Zustand, an ein Sosein, schon das empfindet Rimbaud als Zwang, den er nicht erträgt. Seine Gewaltmärsche, bei denen er sich verliert, bringen ihn mehrfach an die Grenzen völliger Erschöpfung. Aber er muß in Bewegung bleiben, er empfindet nur die Bewegung als mögliches Gleichgewicht.

Harar, das Geld, die kapitalistischen Anwandlungen? Vielleicht der letzte verzweifelte Versuch, sich vorzumachen, ein Mensch wie die anderen werden zu können. Aber, an diesem unwirtlichen, unwirklichen Ort? Vielleicht eine Selbstverurteilung zu Verzicht, unerträglicher Einsamkeit, weil er einst das Feuer zu stehlen versuchte? Vielleicht die Fortsetzung seiner spirituellen Suche mit anderen, unbekannten Mitteln? Letztlich ist Rimbaud dort genau so kompromißlos weit draußen wie mit seiner Poesie. Mit der er sich unwiderruflich zu weit von den Menschen entfernt hat. 






18.09.2006


Sehr aufregend war aber, als ich mit 20 Rimbaud entdeckte, seine Werke in zwei Tagen und zwei Nächten las, das Essen vergaß, direkt danach Enid Starkies Rimbaud-Biographie Das trunkene Schiff aus der Bibliothek entlieh und nicht mehr zurückgab ("Weiß nicht... muß mir jemand im Bus aus der Tasche gezogen haben...") (später aber ein Exemplar legal erworben) (Verbrechen aus Leidenschaft, schon die griechischen Götter haben da ein Auge zugedrückt).











Charleville. Im Schaukelbus durch endlose Ardennenwälder, enge Kurven, steile Abhänge, Zweige klatschen ans Busfenster und der Fahrer ist Gott. In Sichtweite vom Place Ducale, einer jüngeren Kopie des Pariser Place des Vosges, und in der Nähe der Vieux Moulin, befindet sich die Straße, die jetzt Quai Rimbaud heißt, in der dunklen no. 7 verbrachte Rimbaud einen Teil seines literarischen Lebens, es war die Wohnung von Mme. Rimbaud zwischen 1869 und 1875.

Im Museum: Tausendmal geflickte Decken Rimbauds und der Becher, den er in Harar benutzte. Ein Zettel mit ENGLISH EXPRESSIONS, ohne Ordnung, dadurch fast poetisch; Sätze, Satzteile, Worte, in lediglich alphabetischer Reihung. Rimbauds Koffer. 











"1870 hat es einen sehr jungen Rimbaud gegeben, einen schüchternen, unordentlichen, von tausend Wünschen besessenen Rimbaud, der verzweifelnd durch diese Gassen ohne Hoffnung und ohne Liebe strich, der sich mit dieser endlosen Langeweile nicht abfinden wollte, nicht wahrhaben wollte, daß jede Zukunft, jede Möglichkeit, an den Toren des Bahnhofs ausgelöscht war, unter der Bahnhofsuhr, die die Stunden zerfetzte, vor diesem hoffnungslosen Bahnhof, der nur zu anderen, ähnlichen Bahnhöfen führte. Er weigerte sich, wie seine kleine Schwester Vitalie, mangels realer Erlebnisse, die Bäume an den Straßen zu zählen. 'Hundertundelf Kastanienbäume auf der Allee, dreiundsechzig rings um die Bahnhofspromenade', vermerkt jene Vitalie, die bald sterben wird, in ihr Tagebuch 'Mémorial'." - Yves Bonnefoy






Lipstick Traces







Photo CE




















Freitag, 21. Oktober 2022

David Bowie - Ereigniskarte II










Ziemlich bald nach "Aladdin Sane" besaß ich die LP "Images", auf der Bowies prä-"Space Oddity"-Aufnahmen für das Deram-Label versammelt waren, alle Songs auf dem Cover mit bunter Zeichnung illustriert. "The Laughing Gnome" und der Friedhofsmonolog von "Please Mr. Gravedigger", Duett für verschnupfte Stimme und sound effects, dazwischen eine Anthologie wunderlicher Charaktere, seltsam old-fashioned anmutend, Bowies Old Curiosity Shop, aber mit Bildern, die mich nicht mehr losließen, wie das schöne einsame Mannequin aus "Maid Of Bond Street":

This girl is a lonely girl
Takes the train from Paddington to Oxford Circus
Buys the Daily News
But passengers don't smile at her, oh no, don't smile at her.

Oder die little backward steps aus "Sell Me A Coat":

A winter's day, a bitter snowflake on my face
My summer girl takes little backward steps away

Bowies Method Acting als mädchenmörderischer Grabschaufler war nicht gerade Erbauungsliteratur, aber extrem beeindruckend. Ich schulte daran mein Cockney-Englisch und trug in der 8. oder 9. Klasse Passagen aus "Please Mr. Gravedigger" in den Pausen vor. Half meinem Ruf als liebenswürdig aber spooky ganz ungemein.

Mikro-Epen von schräger Theatralik, die durch alle Ritzen fielen, charmant bis faszinierend bis wunderschön. (Bis unwiderstehlich: "In The Heat Of The Morning", 2008 von Alex Turner folgerichtig für The Last Shadow Puppets gekapert.) Themen, die wiederkehren würden: gender-Verwirrung ("She's Got Medals"), messianische Figuren in apokalyptischen Szenarien ("We Are Hungry Men"), spirituelle Suche: zwei Songs ("Silly Boy Blue", "Karma Man") künden von Bowies Interesse an Tibetanischem Buddhismus. Harrers "Seven Years in Tibet" hatte er im Anschluß an Kerouacs "The Dharma Bums" schon als Teenager verschlungen. Bowie verstand Buddhismus als "a process of self-discovery, of discovering the truth for oneself." - "Silly Boy Blue" ist auf einfache Weise fremdartig schön, und Bowie singt Zeilen wie "Yak butter statues that melt in the sun" vollkommen unbeirrt und absolutely gorgeous.






And I'm floating in a most peculiar way
And the stars look very different today
For here am I sitting in a tin can
Far above the world
Planet Earth is blue
And there's nothing I can do

Bowie schreibt "Space Oddity" um Weihnachten 1968. Apollo 8 erreicht am 24. Dezember die Mondumlaufbahn, Astronaut Anders macht mit einer Hasselblad 500 das -> Earthrise-Foto - die Erde, kalt und blau und allein.

Natürlich sieht Bowie Stanley Kubricks "2001 - A Space Odyssey" im Sommer 1968 x-mal. Irgendwann in dieser Zeit "a flirtation with smack". Die Actrice mit dem preziösen, geradezu vernunftwidrigen Pseudonym Hermione Farthingale beendet die turbulente Liebesbeziehung mit Bowie. Einen Tag danach entsteht die erste Version von "Space Oddity". Mirakulös, wie Bowie es schafft, bei all der Komplexität und all den Akkordwechseln des Songs die Leere und Stille des Weltraums zum Basiseffekt der Musik zu machen.


















 





SPIEGEL ONLINE Forum "Elvis - immer noch der King?"

August 2008





eigentlicher_Schwan:
... aber der Einfluss von Bowie geht so weit, ...





Christian Erdmann:
"There is old wave, there is new wave, and there is David Bowie", sagte schon Aischylos. Endlich mal ein Bowie-Rühmer. Zum Haarölpieseln, wie der Mann in der Regel aus den falschen Gründen gerühmt oder gleich ganz ignoriert wird. Was ist das nur für eine Welt. Sterndeuter anwesend? Bowie und Elvis haben beide am 8. Januar Geburtstag. Gute Ecke da: Scott Walker und Jimmy Page 9. Januar, Blixa Bargeld 12. Januar. Ziemlich revolutionäres Potential beim angeblich so conservativen Capricorn.





eigentlicher_Schwan:
Endlich mal jemand, der mir zustimmt, nicht widerspricht!
Ich glaube das Älterwerden ist anstrengend für einen Popstar. Bowie hat es super gelöst, könnte man meinen...





Christian Erdmann:
Vielleicht, weil er sich nie als Popstar verstanden hat? Das wäre ja eben einer der falschen Gründe. Stunning looks, Bisexualität, Ziggy Stardust, alles geschenkt, kommt nur eben so ein Film wie "Velvet Goldmine" dabei raus. Guter Film vielleicht, hat nur letztlich wenig mit Bowie (oder Iggy) zu tun. Und wenn man weiß, wo "Low" herkam, - dagegen produziert die Gothicfraktion das muntere Geschnatter von Internatsschülerinnen. - Sicher konnte Bowie ja immer beides zugleich, im Abgrund sein und Drüberstehen, sicher konnte er mit allem immer auch spielen, aber am besten war er ja immer dann, wenn soul searching und Sinnsuche sein Großmeistertum übernahmen, "Station To Station" zB, von Manierismus ist das alles ziemlich weit entfernt.





eigentlicher_Schwan:
Ja, vielleicht. Etwa so wie ich meinte, er wäre viel souveräner als Elvis.
"Station To Station" liegt bei mir seit vielen Jahren rum, wenig gehört. Vielleicht liegt's daran, dass ich zu der Zeit dann doch eher Kraftwerk oder Brian Eno gehört habe :o)
Memo: Finde soul searching im Frühwerk!





Christian Erdmann:
Bei "Word On A Wing" beginnen, über "Quicksand" gehen, Ereigniskarte ziehen: "Lady Grinning Soul", eigentlich immer schon mein Favorit von "Aladdin Sane" (neben "Aladdin Sane" selbst), erschien auch gerade auf einer UK-Kompilation, die Bowie selbst zusammengestellt hat, seine eigenen favourites also. Darauf ist auch "Some Are", ein Track, der während der Arbeit zu "Low" entstand, "Desolation Row" in vier Zeilen, von einem Berliner Fenster aus.





eigentlicher_Schwan:
Bei "Word On A Wing" beginnen, über "Quicksand" gehen, Ereigniskarte ziehen... 
Ich seh schon, das ist die Glückskarte! Ein echter Bowie-Kenner! Thx!
"Aladdin Sane" hatte meine große Schwester, das war wohl meine Küchenschrankkante... :-)




Christian Erdmann:
Verstehe.









"The cries of wolves in the background are sounds that you might not pick up on immediately. Unless you're a wolf."  - Bowie






I'm closer to the Golden Dawn
Immersed in Crowley's uniform of imagery
I'm living in a silent film
Portraying Himmler's sacred realm of dream reality
I'm frightened by the total goal
I'm drawing to the ragged hole
And I ain't got the power anymore
No I ain't got the power anymore

I'm the twisted name on Garbo's eyes
Living proof of Churchill's lies
I'm destiny
I'm torn between the light and dark
Where others see their target
Divine symmetry
Should I kiss the viper's fang
Or herald loud the death of Man
I'm sinking in the quicksand of my thought
And I ain't got the power anymore

Don't believe in yourself
Don't deceive with belief
Knowledge comes with death's release

I'm not a prophet or a stone age man
Just a mortal with potential of a superman
I'm living on
I'm tethered to the logic of Homo Sapien
Can't take my eyes from the great salvation of bullshit faith
If I don't explain what you ought to know
You can tell me all about it on the next Bardo
I'm sinking in the quicksand of my thought
And I ain't got the power anymore.
 








1997: "I have found over these last few years, that the one continuum that is throughout my writing is a real simple, spiritual search."

Aleister Crowley und der Hermetic Order of the Golden Dawn, dem Crowley angehörte; Nietzsche-Obsession und der Übermensch; "Himmler's sacred realm of dream reality": was Bowie schon 1971 als sinking in the quicksand of my thought erlebt, treibt 1975 den Thin White Duke, Bowie also zu jener Zeit, da er sich nur noch von Milch, roter Paprika und Tonnen von Kokain ernährt, noch tiefer in esoterische Mythologie, sein Wohnsitz in L.A. das Hauptquartier eskalierender Magick. "Don't look at the carpet / I drew something awful on it" ("Breaking Glass", 1977). Bowie zeichnet Pentagramme an die Wände und - wie auf dem back cover der "Station To Station"-CD zu sehen - den kabbalistischen Baum der Sephiroth auf Fußböden. Der Dichter in Cocteaus "Le sang d'un poète" springt durch einen Spiegel, Bowie erschafft sich Durchgänge auf magische Weise:

"I took it all most seriously, ha ha ha! I drew gateways into different dimensions, and I'm quite sure that, for myself, I really walked into other worlds. I drew things on walls and just walked through them, and saw what was on the other side!" - Bowie, NME Interview, 1997.

Nichts bezeichnender als dieses most seriously, ha ha ha. Wie -> nebenan geschrieben:

"Zu Bowies Ungreifbarkeit trägt bei, daß er zu zwei Arten von Interviews neigt: ein ur-englisches an-die-Nase-Tippen, das sagt, haha, war alles nur Spaß, oder aber eine Art, über seine Kunst zu reden, die klarmacht, daß alles noch viel tiefer ging, als wir dachten."

Das Interesse an den Nazis in Bowies Kabbala-Artus-Phase Mitte der Siebziger ist nicht politisch, sondern gilt der okkulten Seite der Nazimythologie, ihrer Suche nach dem Heiligen Gral. Du mußt mal was essen, Mann, sagt sein Gitarrist Carlos Alomar zu Bowie, "der weißeste Mann, den ich je gesehen hatte", durchscheinend weiß, der nach Alomars Schätzung nur noch 44 Kilo wiegt. Allerdings geht Alomar mit Zahlen flexibel um; über das Feedback von Earl Slicks Gitarre am Anfang von "Station To Station" sagt er: "Earl Slick was asked to do something that was unnatural and that was, 'I want you to sustain a note for, like, 15 years.'"

The return of the Thin White Duke, throwing darts in lovers' eyes.
Here are we, one magical moment
Such is the stuff from where dreams are woven
Bending sound
Dredging the ocean lost in my circle
Here am I
Flashing no colour, tall in this room overlooking the ocean
Here are we, one magical movement from Kether to Malkuth
There are you
You drive like a demon from station to station.

"Here am I, tall in this room overlooking the ocean". Das könnte auch der auf eine Insel vertriebene Duke und Magier Prospero sagen, in Shakespeares "The Tempest". "Such ist the stuff from where dreams are woven" variiert "We are such stuff / As dreams are made on", The Tempest, Act 4, Scene 1. Bowie lebt 1975 in L.A. to the syllable das Szenario aus "Quicksand": bedrohlicher Orientierungsverlust im faszinierenden Labyrinth der Narrative vom Transzendieren des Menschlichen/Allzumenschlichen.

Die Erschöpfung in "Quicksand" - erst death's release gewährt Wissen, Weisheit, Erkenntnis und Einsicht ("Bardo" ist im tibetanischen Buddhismus der Zwischenraum zwischen zwei Existenzen, zwischen Tod und Wiedergeburt also) - wird aufgefangen durch die traurig-strahlende Schönheit von Arrangement und Gesang. Er, der sang: "Ain't there one damn song that can make me break down and cry?" hat so viele Songs geschrieben, die einen zum Weinen bringen können.

Auf "Station To Station" wirkt Bowie tatsächlich wie ein von dämonischer Macht Besessener: bei den Aufnahmen ist er am Rande der Zurechnungsfähigkeit und des mentalen Zusammenbruchs, und zugleich majestätischer Kommandeur von Ozeanen, Elementen, Strömen, Richtungen, Schauspielen, Welten. Schwere, dunkle Textur nach dem Intro, der Tempowechsel - und es ist schon der zweite Tempowechsel des Songs - bei "It's not the side effects of the cocaine" einer der großartigsten Momente der gesamten Kunstgeschichte. Majestätischer Kommandeur auch einer Band, die dann den dramatischsten, donnerndsten, pulsierendsten, euphorischsten funk abliefert, der je einen Zug bewegt hat. Oder eine spirituelle Reise. Was hier Fahrt aufnimmt, läßt sich nicht mehr aufhalten. "Do what thou wilt shall be the whole of the Law", Aleister Crowley.






"Throwing darts in lovers' eyes": wie Prospero in his circle einen Zauber zu wirken weiß, der Liebende macht. Selbstredend ist auch Tarot zu dieser Zeit für Bowie "a bit of an obsession of mine ... along with most things alchemical (and chemical I should think)". Crowley erwähnt im Buch Thoth für seine Tarotkarte VI, The Lovers, den Pfeil als besonderes Symbol der Richtung, direction, das die Dynamik des Wahren Willens offenbart; darum hat Cupidos Köcher die Inschrift Thelema ("Wille"). Die Komplementärkarte zu The Lovers ist nach Crowley XIV, Art. Die Kunst. 

Immer wieder wird Bowie "a real simple, spiritual search" als das eine Kontinuum seiner Kunst bezeichnen, als den großen Zusammenhang in seinem Werk. Dabei ständig die Grenzen zu verschieben, die wir um unsere Existenz gezogen haben, und in Bereiche vorzudringen, die dazu neigen, sich zu entziehen, gehört zu Bowies Unternehmen. Auch Bowies Songs sind gateways in andere Welten.

"Searching for music is like searching for God", erklärt Bowie in einem "60 Minutes"-Interview von 2003. "There's an effort to reclaim the unmentionable, the unsayable, the unseeable, the unspeakable."






Einmal sagt Bowie über sich: "I built models of the things that I didn't fully understand." Genau dafür aber weiß er alle vorhandenen Mittel wie ein Magier zu nutzen. Harry Maslin, Co-Producer bei "Station To Station":

"David knows exactly what he wants, it's just a matter of sitting there and doing it till it's done ... David knows a great deal about technical things. He doesn't know everything, he's not an engineer, but he knows more about arranging a song, he knows more about how to relate to people and get what he wants out of them ... If you listen to the rhythms specifically on this album, there are very strange things going on rhythmically between all the instruments ... David's a genius when it comes to working out rhythmic feels. He was the mainstay behind it all." 

Living in a silent film von "Quicksand" wird zu Flashing no colour, auch das Albumcover für "Station To Station" läßt Bowie in letzter Sekunde noch zu Schwarzweiß ändern.

The return of the Thin White Duke, making sure white stains.

"White Stains": dies, das, und Titel einer Gedichtsammlung von Aleister Crowley. Kether und Malkuth: Sephiroth im System der Kabbala. Kether gilt als Ziel der spirituellen Suche: das Verborgenste, das sich dem Begreifen entzieht.

It's not the side effects of the cocaine
I'm thinking that it must be love
It's too late to be grateful
It's too late to be late again
It's too late to be hateful
The European canon is here

"The European canon" - gewiß auch Bowies Faszination für deutsche Bands wie Neu! und Kraftwerk, für Filme des deutschen Expressionismus. Ein Europäer im Exil, der seine Rückkehr nach Europa beschwört. Und dabei ein furchterregend makelloses Album von bösartigem Glamour produziert. Jahre später erklärt Bowie, daß es ihm nicht gelinge, sich an die Aufnahmen in irgendeiner Form zu erinnern.

"To understand the way David works is to know that you can't understand the way David works." - Harry Maslin

"It's the tension between the artifice and the emotion, the sheer enigmatic complexity of what's being expressed, and the uncanny feeling that the band are creating something that's not entirely down to their own consciousness that has kept me listening to Station to Station for more than 20 years." - Alex Needham

Should I believe that I've been stricken
Does my face show some kind of glow? 

Bowie kultiviert 1975 auch intensives Interesse an der Kirlian-Fotografie, der Visualisierung von Korona-Entladung (vulgo: Aura). Thelma Moss von der UCLA konstruiert eigens eine Kamera für ihn. "Does my face show some kind of glow?" heißt natürlich auch: ist es denkbar, daß dies Antlitz einmal noch vor Liebe glüht? Der Outsider, der Verbindung herzustellen versucht, emotional connection.

"Wild Is The Wind", das blutende Herz eines Androiden. "Word On A Wing", ein Song wie ein Schutzamulett. "Stay", der synästhetischste Song, den ich kenne: an gewissen Stellen sehe ich ihn Funken sprühen.

Gott. Liebe. Der Heilige Gral.

"Every man and every woman is a star", Aleister Crowley. Zarathustra: eine andere Namensform von Zaraθuštra ist (mittelpersisch) Zardušt. Ziggy Stardust, Starman, waiting in the sky, he'd like to come and meet us but he thinks he'd blow our minds.