The man who LIVES Lacan... schauen Sie alles! Hot
greetings xx
Ah, madman Zizek. Danke
tausendmal. Bester madman seit Nietzsche. Alles mit allem verbinden, weil alles
mit allem verbunden ist. Sie kennen sicher auch seinen "Pervert's Guide to
Cinema"? Schön, wie er im Außenborder Rod Taylor entgegentuckert.
Zizek / Hitchcock: Sie kommen an
"Marnie" nicht vorbei. Seit einem halben Jahr halte ich auf SPON den
Kopf für Marnie hin.
"The Birds" - why do the
birds attack? Wir einigten uns darauf, daß "explosive outbursts of
maternal superego" die Sache verkürzt.
"Through fantasy we learn what
we desire", elementarer Satz. Die schönen, traurigen,
rätselhaften, unheimlichen, oft schwarz-weißen Horrorfilme, die ich schon ganz
früh zu lieben lernte. Für mich waren das immer Tore, durch die ich am liebsten
gegangen wäre – Beweis auch, daß die Welt viel aufregender ist, viel
geheimnisvoller, als wir lernen sollen. Sie erziehen, obwohl sie vordergründig
etwas anderes suggerieren, zur Sympathie mit dem Anderen, Fremden.
Horror-Prolog folgt. "Coughing, etcetera".
Elementar auch, daß wir gar nicht
anders sollten, als Sexualität und Erotik mit Phantasien einzukleiden, weil wir
gar nicht anders können. Nicht die Perversion ist pervers, die Bezeichnung
"pervers" ist es. Perversion als philosophische Position des
definitionsuntauglichen, phantasmagorischen, bewußt zur Lust am Anderen sich
öffnenden Ich, sonnenklar, daß in den Horror auch Überlegungen zu Fetischismus
oder S/M einzufließen hatten. Seit der Zeit, da er vor Aufregung Hemden
durchschwitzte ("Wir haben's überlebt. Sehen Sie, was für eine Hölle das
ist."), hat er, wie ich las, ein argentinisches Dessous-Model geheiratet,
Tochter eines Lacanianers, und lebt jetzt partly in Buenos Aires. Ach, ein Mann
von Geschmack.
Oh ja, die meisten Lacanianer wohnen in Südamerika.
Nur konsequent von ihm. So glad I found this.
Life-changing-Lacan-Zizek-Freud-Triangle. Wenn ein Wunsch sich erfüllt, ist er schon wertlos.
Wir begehren im Grunde die Leere hinter Objekt a. Und darin dürfen wir nicht
nachgeben. "Through fantasy we
learn what we desire", ja, und "the phantasma teaches us how to
desire". Waren beide part of my Vortrag am 8. Ohne Ihre
Horrorfilmpassion wären weder "SIE" noch Aljoscha in Ihr Leben
getreten. Madman, ja. Hitchcock, ja. Großartige Szene, in der Zizek an den
Kinoplakaten nicht ein gutes Haar läßt. Brecht in Amerika? No way.
"Forgettt iht." Haha, Marnie! Texte Hitchcock / Lacan leider auch hard to
understand bei Zizek. "Perverts Guide..." nur partly, die Bücher
bisher als Vortrags- und Prüfungsgrundlagen. Zizek wurde meine Brücke zu Lacan,
thankfully. Bitte schicken Sie ein weißes Kaninchen showing me the way to
Wonderland. Time wanted!
Zerrissenheit ist das Schwierigste, nie
Konzentration auf eins für länger. Beulen in Stunden boxen, dass sie länger
dauern, das wäre es. Warum nur lehren Sie nicht Lacan / Zizek an einer phil.
Fakultät. Elementary, Holmes.
Ein weißes Kaninchen? Wie wäre es
mit einem Tänzchen im Waldorf Astoria zur letzten Nacht zwischen 2046
und 2968.
Unser Hausbandleader heißt Sie willkommen und
empfiehlt den Damen eine Absatzhöhe von maximal 9 cm.
Als Realist in der Sphäre des Phantastischen erreichen Sie die Tanzfläche am
besten über das Bildarchiv des KGW, der Zentrale für die Katalogisierung
Geheimer Wünsche.
Aus dem Bathorysaal kommt Mademoiselle Capri Folly
oder so ähnlich und erzählt von Rot, Rot, Rot.
"Der
Teufel ist ja sowas von elastisch", seufzt Bint-Anath die Jüngere,
und
während wir uns fragen, wen zum Teufel sie meint:
BUT IF YOU COULD JUST SEE THE BEAUTY aus
"Isolation" ist wahrscheinlich der Ian Curtis-Satz, der mir immer
schon am heftigsten das Herz zerriß, beim Wiedersehen von "Control"
fiel mir auf, wie auch Corbijn diesen Satz, diese Strophe besonders hervorhebt.
These things I could never describe. Poetry, sein Traum, wie Rosen in dieser
bleakness, weil es keine Verständigung gibt zwischen Menschen, du kannst nur an
diesem Ort, der keiner ist, beschreiben, was wirklich ist und was du bist, das
ist das tödliche Paradoxon. Auch wieder: die Empfindung, wie neben Joy Division
so vieles, was mit Abstieg in Dunkelheit spielt, Kindercartoon wird.
Bald Prag, schon jetzt all my loving best for
September and for every Now!
I'M ASHAMED OF THE THINGS I'VE BEEN PUT
THROUGH, I'M ASHAMED OF THE PERSON I AM. Beim Wiedersehen von Control ganz andere
Dinge gesehen, als auf der großen Leinwand. Der Film war so sehr ein
Debbie-Film, so sehr von der Enttäuschung, ihrer, geprägt, die ich auch kenne,
leider. So vieles von dem, was sie im Nachhinein in seine
Gedanken und Gefühle reinlegt, konnte ich nicht mehr glauben, aber
genau die Szene, in der er Isolation einsingt, fiel mir auch besonders auf,
viel mehr als damals. Das war er, da war sein Zerbrechen, diese Mauer, die er
nie überwunden hat, auch nicht mit Annik. Diese Sprachlosigkeit, eines kleinen
Jungen, der in seiner Zeit nie ein echtes Gegenüber fand und der nur aus der
Not uns seine wunderschönen Lieder hinterließ. Ich war sehr traurig heute. Ich
dachte, er hat so vieles nicht mehr erleben können, mit ein wenig mehr
menschlicher Kraft, seiner, ihrer, ihrer, ärztlicher, freundschaftlicher wäre
es vielleicht anders ausgegangen. Und jedesmal denke ich an unseren heute
dicken, glücklichen Robert, der damals fürchtete, er müsste sich auch
umbringen, damit seine Musik gehört wird. Schreibt er auch keine traurigen
Lieder mehr, so lebt er doch ein langes, erfülltes Leben an der Seite von
Familie, Freunden und Fans, die ihn verehren. Finden Sie es überspannt, dies
auch Ian zu wünschen, gewünscht zu haben?
Das ist ja alles sehr bezaubernd, was Sie
da durch den Äther schicken! Aber nun, ich habe ein sehr dickes Buch gekauft,
heute, und viele Kopien nach Hause gebracht und es legte sich so eine Art Ruhe
über meinen zerstreuten Geist und ich dachte, es wird alles wahr, ich schaffe
es. Theorien und Testbatterien werden ihren Weg in meinen Kopf finden und am
Ende wird doch noch alles wahr werden, was vor 7 Jahren als fixe Idee begann
und seitdem hart verteidigt werden mußte gegen alle Wirren und Angriffe. Aber
zurück zu Scott Walker, das hier gefällt mir auch sehr:
"Wie lange kann man sich lieben, ohne sich zu
verstehen", remember? Ian und Debbie, für mich. Ja, er ist auch daran
zerbrochen, und an der Schuld, die er durch das "Wie lange kann man sich
verstehen, ohne sich zu lieben" (Annik) empfand. Aber so viel mehr noch -
Grönemeyer liest die Nebenwirkungen vor wie ein Todesurteil. Wie das Verdikt:
Zu-Tode-Foltern. Die wahrscheinlich klinische Depression, die Angst vor
Amerika. Und eben das tödliche Paradoxon.
Ja. Aber letztlich kann unser Wünschen nicht immer
hoffen, es gab sie, diese Künstlermärtyrer, die für das, was sie fanden und
beschrieben, den konsequenten Aufbruch in die denkbar entlegensten Regionen
unternahmen, die Abkehr vom wärmenden Herdfeuer des Sozialen, und der Preis ist
in der Regel irgendein Zustand der Verdammnis, Ankunft an einem point of no
return, von wo aus es so tragisch wie folgerichtig nicht mehr den Willen oder
die Kraft gab, sich von der Kunst in ein längeres, glückliches Leben
zurückzuretten.
Oh, "Duchess"! Überhaupt Scott 4 (mit
"Boy Child"), die damals schon so befremdend wirkte auf die Fans des
Matinee Idol, wenn die geahnt hätten, wo der noch ankommt, damals noch
irgendwie ein Mann auf der Suche nach der verlorenen Zeit, die zwischen
europäischen Filmen abläuft, eine unerklärliche, traurige, einsame Forgotten
Courtyards-Schönheit vor Augen.
Es wird alles wahr! Ohne die Panik, die Zerstreuung
und die Zweifel wäre irgendwas nicht richtig! Ma chère, my dear dear Watson, night starts to empty, have
wonderful dreams tonight.
Ihnen wünsche ich tschechische
Momente, wie man sie schöner nicht wünschen könnte! Vielleicht begegnen Sie
sogar Karel Gott in einer Bankfiliale am Staromestske Namesti. Und wenn Sie Prag
am Holesovice wieder verlassen, werden Sie ein anderer sein als vorher. Es ist
schon so lange her, aber achten Sie mal auf die Ansage in der
U-Bahn, bevor die Türen schließen. Unglaublich, ein Satz mit etwa 29
Wörtern. Überhaupt, die Sprache. Und die U-Bahnhöfe. Haben Sie eine gute Reise,
my Dear!