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06.10.2011, 19:58 von Aljoscha der Idiot
Gestern hätte Brian Connolly Geburtstag gehabt, der 1997 verstorbene
Sänger von The Sweet, die eigentlich eine ziemlich versierte Band waren, und
auch von den richtigen Leuten geschätzt: im "Ten Inches Of Hell Mix"
von "Shadow Of Love" übernehmen The Damned den berühmten Drumbeat von
"Ballroom Blitz" 1:1. Connolly war eine der tragischsten Figuren des
Pop überhaupt: mit 18 erfuhr "Snowball" (sein Spitzname als Junge),
daß er er ein uneheliches Adoptivkind war, daß die Menschen, die er für seine
Eltern gehalten hatte, Pflegeeltern waren. 1974, als The Sweet ziemlich auf dem
Höhepunkt waren, wurde Connolly von ein paar Typen zusammengeschlagen, die
dabei nicht nur seinen Hals schwer verletzten; Steve Priest: "Brian was
becoming ill and it was not just the booze. He never recovered from the kicking he had to his throat ... He had lost his self esteem and confidence." Wegen seiner
Alkoholprobleme von Andy Scott dann mehr oder weniger aus der Band geworfen;
1981 14 (!) Herzstillstände, bleibende Schäden, ein Jahr vor seinem Tod eine
"Doku" auf Channel 4, die ihm nicht gerecht wurde, und die ihm wohl
schwer zusetzte, Ende in einer schäbigen Sozialwohnung. Einer, der nur selten
lächeln konnte und dem zigmal das Herz gebrochen wurde.
Bis "Wig Wam Bam" waren auf den Sweet-Singles die von Chinn/Chapman engagierten Studiomusiker zu hören, alle Vocalparts aber stammten von Anfang an von Connolly, Scott, Priest und Tucker selbst, allesamt sehr gute Sänger in allen möglichen Tonlagen.
R.I.P. Connolly, danke für die coole Teenagerzeit.
Bis "Wig Wam Bam" waren auf den Sweet-Singles die von Chinn/Chapman engagierten Studiomusiker zu hören, alle Vocalparts aber stammten von Anfang an von Connolly, Scott, Priest und Tucker selbst, allesamt sehr gute Sänger in allen möglichen Tonlagen.
R.I.P. Connolly, danke für die coole Teenagerzeit.
The Lone Ranger, auf sich allein gestellt, an dem
Nachmittag, als ich zu diesem gigantischen Supermarkt called Hanse SB ging und
"Desolation Boulevard" nach Hause trug, quasi in das Innenfutter meiner
Jacke eingenäht: The Sweet zu mögen war nicht cool in meiner Klasse. Dabei fand
ich sie schon seit "Co-Co" faszinierend. Brian Connollys feather cut hätte ich auch bei einem
Mädchen zuckersüß gefunden, und er hatte eine, mir fällt gerade kein anderes
Wort ein, schöne Stimme. Connolly, Priest und Tucker noch ohne Andy Scott, 1968:
1969:
Die Leidensgeschichte von Connolly gleicht bis aufs i-Tüpfelchen derjenigen von Bud Powell. Gruß, Ray
AntwortenLöschenOh, ja, tatsächlich. Railroad police, las ich gerade, die auf Powell einprügelte. Würdest Du next door wohnen, würde ich Dich fragen, ob Du mir mal die Miles Davis-Autiobiographie leihst.
LöschenGlaube, daß Connolly mir von Anfang an als tortured soul erschien, selbst in meiner School Days-Wahrnehmung. Ein blonder Unglücksrabe. - Auch die Times konnte irgendwann nicht anders: "Behind the flamboyant gimmickry was a band playing punchy, well-crafted and annoyingly memorable songs."
Geht schon wieder los. Bin in so'nem abgeschlossenen Forum von alten SPON-Fußballschreibern (und Musikmaniacs), und genau vor 2 Stunden habe ich dort die Miles-Autobiographie zur Kenntnisnahme empfohlen. :)
LöschenStrange. Manchmal glaube ich, ich bin noch in einer Art Parallelaktion unterwegs. :) - Wenn Du jetzt sagst: hm, Musil? --- ja, schon, hab nur noch 700 Seiten vor mir. Parallelaktion aber eher in dem Sinne: träumte mal, ich bin Franzose und begegne einer wunderschönen, ätherischen Frau, ich sehe sie wirklich zum ersten Mal, aber sie sagt: "Gähnen Sie doch nicht so! Man könnte ja meinen, ich liebe einen Mörder, der nachts immer unterwegs ist!"
LöschenSo als Geist in der Textur halt, und ich weiß von nichts. :)
Danke...!!!
AntwortenLöschenHallo. Ja Leute THE SWEET waren in den 70er Top und sind es auch heute noch.
AntwortenLöschenSweet top
AntwortenLöschenHabe Sweet 2xlive erlebt, bin heute noch begeistert, haben mich mein Leben begleitet, meine erste Single Ballroom Blitz
AntwortenLöschen2x live, die Originalbesetzung? Ich beneide Dich!
LöschenDie vier waren zusammen stark und magic, waren ab wigwambam meine heroes.mir unverständlich, dass die drei nach der Trennung ohne Sänger-/in weiter gemacht haben...
AntwortenLöschenHallo, danke für Deinen Kommentar! Sweet ohne Brian Connolly – habe ich überhaupt nie wahrgenommen, muss ich gestehen. Dass Musiker weiter das tun, was sie lieben und was ihre Bestimmung im Leben ist, kann man ja nicht kritisieren wollen. Aber ich konnte da nicht hinsehen. :)
LöschenIch konnte Sweet 3 mal In Original Besetzung Live in Berlin erleben.
AntwortenLöschen1974, 1975(Bravo Super Disco) und 1976.
Hey, großartig. Die Nachricht von Steve Priests Tod letzten Juni machte mich traurig. Immerhin klang Andy Scotts Farewell von "I am in pieces right now" bis "Rest in Peace brother. All my love" nicht nach unversöhnlichen Zwistigkeiten. "Are you ready Steve?" – "Uh-huh."
LöschenSchöner Beitrag! Jaa genau: Danke für die coole Teenager-Zeit. Ich war '75 in Frankfurt mit 12 Jahren!!! im Konzert. Einfach magic.... Immer noch.... Ein Dank an meine Eltern.
AntwortenLöschen@AngelB ❤ ❤ ❤
LöschenAuch ich habe Sweet 3 mal Live in Berlin erlebt. 1974, 1975 und 1976.
AntwortenLöschenIhr Glücklichen alle! Hat jemand eine Setlist? :)
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