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"Lieblingsfilme - Was ist 'großes Kino'?"
18.01.2008
"Lieblingsfilme - Was ist 'großes Kino'?"
18.01.2008
Etwas
in die Schatten gesunken ist der Film, den Carol Reed nach "The Third
Man" machte und den ich nicht minder beeindruckend fand - "Der
Verdammte der Inseln" ("Outcast of the Islands"). An diesem Film
ist gar nichts perfekt, er wird Joseph Conrad nicht gerecht, er kann sich für
nichts entscheiden, und man kann die Darbietungen mindestens von Robert Morley
und Ralph Richardson in diesem Film als komplett verunglückt ansehen. Oder aber
sie, als pure Ereignisse (Morley!), zu den besten ihrer Karriere zählen. Was
zweifellos für Trevor Howard gilt.
Man
erliegt der brütenden Üppigkeit des an exotischen Schauplätzen gedrehten Films,
obwohl es ein Schwarzweißfilm ist. Man findet niemanden sympathisch und wünscht
sich trotzdem, dort zu sein. Es wird einem unwohl von der ganzen Intensität,
und trotzdem wartet man auf Kerima, die Darstellerin der Aissa, den wandelnden
Untergang Trevor Howards ohne eine Zeile Dialog, damit man auch endlich komplett
in diesem faszinierenden Desaster untergeht. Einer der seltsamsten Filme, die
ich kenne. Die dramatisch dahinwehende Filmmusik von Brian Easdale kündigt an,
was einem bevorsteht: der "spell of the East Indies", so wie Jacques
Tourneurs "I Walked With A Zombie" den "spell of the West
Indies" beschwor.