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Mittwoch, 1. August 2012

There'll never be another... Kathleen Burke




















SPIEGEL ONLINE Forum

16.07.2006



Lionel Atwell - böse, böse, böse. "Murders In The Zoo" von 1933 ist eher selten zu sehen (ich hatte mal bei einem Hamburger "Fantasy Film Festival" das Glück) - während Vincent Price durch overacting immer einen Kontrapunkt setzt und Charles Laughton in "Island of Lost Souls" eben trotz allem Charles Laughton ist, hat man bei Atwill immer das Gefühl, er hat de Sades Werke in der Tasche. In "Murders In The Zoo" spielt er einen eifersüchtigen Zoologen / Abenteurer, der jeden Mann, der seiner Frau - Kathleen Burke, "Panther Woman" aus "Island Of Lost Souls" auch hier wieder in all ihrer exotischen, leicht pervers anmutenden Schönheit - zu nahe kommt, mit exotischen Methoden aus dem Weg räumt. Nachdem er einem Rivalen den Mund zugenäht hat und sich Kathleen Burke nach dessen Verbleib erkundigt, antwortet er: "Er hat nichts gesagt." Unglaublich. Ich muß doch sehr bitten. Und das alles natürlich in wunderbarer 1930er-Trash-Jungle-Kulisse.



















Kathleen Burke war Zahnarzthelferin in Chicago, als sie im Sommer 1932 einen von der Paramount ausgeschriebenen Contest für die Rolle der Lota (The Panther Woman) in Erle C. Kentons "Island of Lost Souls" gewann. Es gab 60.000 Bewerberinnen. Am 5. Oktober erklärte die Lowell Sun Kathleen Burke zur Auserwählten und beschrieb sie als "an alluring brunette, with large and extremely expressive eyes." Vermutlich hat nicht Kathleen Burke selbst die Bewerbung eingereicht, sondern ihr damaliger Verlobter, der später bei den Dreharbeiten vom Set entfernt werden mußte, weil Miss Burke in seiner Gegenwart ihre Szenen verpatzte.

1938, mit 25 Jahren, zog sich Kathleen Burke aus dem Filmgeschäft zurück; sie starb 1980 in Chicago, "died of undisclosed causes". 

Beide Filme waren überaus harter Stoff in den 1930ern; "Island of Lost Souls" galt als unfaßbar geschmacklos. Der Film, von dem man fand, er sei zu weit gegangen, fiel etwa in Großbritannien unter kompletten Bann und wurde dort erst 1958 in einer geschnittenen Version freigegeben. "Island of Lost Souls" ist noch immer unheimlich, verstörend, bizarr. Tatsächlich ist der Film ein einzigartiges Wunder. "The enduring mystery of Island of Lost Souls", so die New York Times im Oktober 2011, "is how [...] variously perverse elements were so well and suggestively blended together".


















David J. Hogan, Dark Romance, 1997, p.10 ff:

As filmed, the story is a particularly unpleasant Frankenstein variant, remarkable for its oppressive ambience and unrelieved sadism. (...) Moreau, a plump, primly bearded genius whose fussy manner and ice cream suit suggest a eunuch, or a malevolent child (...) has isolated himself to a nameless island in the South Seas, where he performs hideous surgical experiments which transform animals into quasi-men: "manimals". A shipwrecked traveler named Edward Parker (...) finds himself an unwelcome guest, surrounded by Moreau's peculiar servants and laborers; one "man" resembles a dog, another a pig. Moreau introduces Parker to Lota (...), a dark, feline beauty (...), another of Moreau's creations, the most advanced yet produced. The scientist observes Parker and Lota sitting together and whispers to an assistant, "How that scene spurs the scientific imagination onward! I wonder how nearly perfect a woman Lota is. It is possible that I may find out with Parker." 

Parker is drawn to Lota (...), but recoils when he sees the girl's panther-like nails. Moreau, who had earlier asked Parker if he knows "what it is to feel like God", explodes in fury when Lota's secret is revealed: "It's the stubborn beast flesh, creeping back!" he cries. "I may as well quit. Day by day it creeps back." Moreau is not simply a merciless god, but also an incompetent one. When he murders one of Parker's would-be-rescuers (...) he thoughtlessly breaks the manimals' prime directive: "not to shed blood". The manimals, who embody all the brute maleness that Moreau does not possess, descend upon him in a fury and drag him into his laboratory, which Moreau significantly dubbed The House of Pain. There, his creations vivisect him with his own instruments. 

ISLAND OF LOST SOULS is a dark and claustrophobic film experience. Director Kenton's image are dim and crisscrossed with ominous shadows. The viewer becomes apprehensive almost from the first frame. There is no musical score, so although the tension is not underscored, neither it is relieved. The atmosphere of the island is heavy and foreboding. Vegetation is obscene in its lushness and fertility. Humidity hangs like a curtain. It is in this unforgiving milieu that Moreau, the loveless father, passes his undesirable traits on to his children, and ultimately suffers for it.














Charles Laughton als Dr Moreau - eine der großartigsten performances des Leinwandhorrors. Bela Lugosi als Sayer of The Law ("Are we not men?") - zum Schaudern seine Stimme, die das Unerträgliche bestätigt. Kathleen Burke als Lota jedoch ist das emotional centre des Films. Wie sie sich zögernd und zaghaft in ihrer attraktiven menschlichen Gestalt zurechtzufinden sucht ("Is she capable of being attracted?"). Wie ihre Bewegungen, als sie Parker betört, einen weiblichen Panther in menschlicher Erscheinungsform ahnen lassen. "Extremely expressive eyes" - die zugleich neugierig, traurig und anders, unvorstellbar anders das Ungeheuerliche andeuten.

Tief bewegend, unvergeßlich und verfolgend wie ein Spuk: haunting. Poesie, die uns um die Verdammten weinen läßt. Auch die Seele ist eine nicht kartographierte Insel. 

Laughton gab zu Protokoll, er sei nach seiner Rolle als Dr. Moreau nicht mehr in der Lage gewesen, einen Zoo zu besuchen.
























Quotation Zone imdb.com:

This movie is seventy years old but it still pretty disturbing even now. At the time it must have been something else! Especially the super sexy Lota The Panther Woman (Kathleen Burke).

... Kathleen Burke. Every time she appears the screen sizzles with creamy eroticism. Her body moves like an athletic cat and yet she is very innocent and tender. The moment she uncurls her fingers and reveals her clawed fingers in the moonlight will shrivel the most aroused male member of the audience.

Also remarkable is Kathleen Burke as Lota, the Panther Woman, Moreau's most advanced experiment: she weeps, she loves, she protects her beloved and dies in the effort.

Beautiful Kathleen Burke is superb and unforgettable as the seductive Panther Woman, a truly immortal role.












 













Montag, 19. März 2012

There'll never be another... Karana
















Aber Wehmut war gekommen in das Haus. Und will ich ihr nachspüren, dieser Wehmut, die immer da war, um mich mit ihren Silberschlangenarmen zu umschlingen; dieser Geliebten, die immer half, im Bedeutenden zu verweilen; dieser Agentin der wunderbaren Kontinuität im eigenen Leben... will ich ihrem Flüstern nachgehen, sehr weit zurück, dann ist da "Die Insel der blauen Delphine". Ein Film von 1964, der mich mit Wehmut zurückließ in Zeiten, als ich Fernsehen zu verstehen begann. Die allerfrüheste Erinnerung scheint zu sein, daß mich der fremdartige Klang von Sitarmusik und die Tatsache, daß indische Elefanten auf mich zukamen, dazu veranlaßten, unter den Tisch zu kriechen. Aber schon bald danach muß Karana, Won-a-pa-lei ("Das Mädchen mit dem langen schwarzen Haar") zum ersten Mal erschienen sein. Am Ende stand Wehmut, weil das Ende des Films bedeutete, daß dieses Mädchen niemals wiederkommen würde. Denn so mußte man Fernsehen verstehen. Nicht viel anders als in "TVC15" von David Bowie. Der Song handelt davon, daß ein Mädchen von diesem TV ("so hologramic", "so demonic") verschluckt wird. Sie verschwindet einfach darin. Und der Erzähler sitzt davor, "My baby's in there someplace", und wünscht sich, daß TVC15 sein Baby zurückschickt, aber der dämonische Apparat "just stares back unblinking". Die Überlegung "One of these nights I may just jump down that rainbow way" hatte ich noch nicht.

Ich bin sicher, der Film wurde noch ein zweites Mal gezeigt, und das Prinzip Fernsehen überraschte mich zum ersten Mal mit dem Prinzip Wiederholung. Mir scheint, ich sitze in einem Zimmer, in der Wohnung von Freunden meiner Eltern, die wir oft besuchten an Sonntagen, und die beiden Söhne, älter als ich, sind nicht mehr im Zimmer. Weil sie Karana bereits doof fanden. Ich nicht. Ich wußte, daß Wehmut immer meine Freundin sein würde, und ich war glücklich, Karana wiederzusehen. Daß sie ihr Schicksal noch einmal durchleben mußte für mich, war nicht der einzige Grund, aus dem ich mich ein bißchen schuldig fühlte. Und ich saß da, allein in diesem Zimmer, und sah ein zweites Mal zu, wie Karana, allein auf dieser Insel, sich mit Knochen aus einem Walfischskelett einen Schutz vor wilden Hunden baut.

Manche behaupten, es hat überhaupt nie eine deutsche Synchronfassung des Films gegeben. Aber es gab sie. Ich habe das Buch von Scott O'Dell niemals besessen, das weiß ich, und doch kam mir immer wieder, all through the years, dieser Titel ins Bewußtsein zurück: Insel der blauen Delphine. Irgendwann verband ich mit dem Titel keine Geschichte mehr, nur noch die Erinnerung an Wehmut. Vor einigen Tagen fand ich den Film, in Farbe, auf YouTube. Celia Kaye in ihrem erstaunlich geschlitzten Indianermädchenkleid ist das Little Chumash Girl Lost - eine damals 23jährige, die eine 15jährige spielte, die einen vielleicht 6jährigen mit Visionen aus einer Zukunft betörte, die durch that rainbow way in der Vergangenheit verschwand. Ich bestehe darauf, daß es eine deutsche Fassung gab, schon weil Wehmut veranlaßte, daß ich mich später in Labiskwee verliebte, Christine Kaufmann, "Lockruf des Goldes".

































Dienstag, 10. Januar 2012

There'll never be another... Ljudmila Turischtschewa





















Zu den Damen, in die schoolboy Aljoscha verliebt war, gehörte die sowjetische Kunstturnerin Ljudmila Turischtschewa (Tourischeva, Тури́щева). Zur Olympiade 1972 in München kam ein Farbfernseher ins Haus, Kunstturnen war eine der großen Attraktionen, Siegerehrungen mit der sowjetischen Hymne verursachten schlechtes Gewissen, weil ich die Melodie schon als Kind beeindruckend und schön fand. Olga Korbut wurde zum Liebling der 11.000 in der Olympiahalle, ihre Tränen rührten die ganze Nation zu der Erkenntnis, daß auch Mädchen aus der Sowjetunion Gefühle hatten, zu Hause in Grodno bekam Olga fortan 20.000 Briefe pro Jahr, die weißrussische Post stellte zum Sortieren einen eigenen Beamten ein. Turischtschewa schien umschattet, die Sympathien für den telegenen, strahlenden Spatz waren so überwältigend und intensiv, aber mein Herz gehörte ihr, die selten zu lächeln schien und von eher mysteriöser Eleganz war. Unvergeßlich auch, wie sie bei der Olympiade 1976 in Montreal um das Siegerpodium ging, um mit huldvoller Vornehmheit der Mehrkampf-Siegerin Nadia Comaneci zu gratulieren, bevor sie auf dem Podium ihre eigene Bronzemedaille entgegennahm.
Majestätische Anmut, eine wahre Dame unter den Turnerinnen, den klassischen russischen Ballett-Tänzerinnen-Stil verkörpernd.



Auf dem Schwebebalken in München:







Die Bodenübung:










"Klasse, Haltung, überlegene Gefaßtheit", all das würde Turischtschewa jedoch nur bläßlich beschreiben. Warum? Wegen dieser atemberaubenden Szene. Darunter You-Tube-Kommentare.







As she told in an interview, while performing she already felt the bars were about to collapse. But she decided not to break her performance. When they fell at last, it was no surprise to her, she knew it will happen. Her wonderful composure is not that she didn't look back, but that she continued her performance, KNOWING that bars may fall in any second. It is a miracle they fell only AFTER.

Do you want to know the definition of "cool?" WATCH THIS VIDEO! Ludmilla Tourischeva is one of my favorite athletes of all time. Skill, strength, style and class...The bars collapse - had it happened 2 seconds earlier she might have been badly hurt - and she doesn't even blink! If only more athletes today - regardless of sport - would emulate her class and grace...

Cool Girls don't look at destruction.

Cool girls don't look at large collapsing structures.

Talk about bringing down the house.

Damn! She just walked away like, "So what?" Sheesh.

She said, "Top that bitches!"

It's as though the bars decided, "Forget it, no one else is going to be worthy."
 
This is the gymnastics version of having a car explode right behind you and having a tire fly directly past you on one side and a serrated piece of metal on the other side of you all while not even blinking.

"What mother fuckers? What?"