Samstag, 22. Dezember 2012

Adventskalender 2012 (2)















Vielleicht taten Sie es schon, aber schauen wir noch einmal gemeinsam in den Film:




Wirklich gelungen sind manche Traumsequenzen. Jedoch auch gibt es Momente, welche die Verwunderung, dass der Film derzeit für nur noch ein paar Kröten erhältlich ist, in Grenzen halten.

Ein fliegender Teppich käme mir gelegen. Besuchte dann auch Tante Trude in Buxtehude, gleichsam tat es der große Zauberer Petrosilius Zwackelmann einst, als er den falschen Kasper in seinem Schloß zum Kartoffeln schälen gefangen hielt, wenn Sie sich erinnern. Wertschätzung ja, aber auch Bindung, you know.

So, Weihnachtsbenöckerung! Reichte man gar Höherprozentiges? :) Nur noch 10 Tage bis zur vollständigen Feierei. Da Sie vermutlich sich soeben in die Drittes-Adventswochenende-Stimmung verkrümeln, stecke ich ein weiteres Kartönchen ins heutige Türchen. Frage mich hier, wie die immens großen Löcher in die Bettdeckchen gerieten?!















 







Awww, Somewhere in Dreamland. Sniff. Beautiful. 

Etwas komplizierter gestaltete sich ja das gute Ende in "Weihnachten für Kummersdorf", als Tick, Trick und Track, die Vertreter des sozialen Gewissens, in Daisy Duck und ihren Freundinnen von der Local Ladies' Society den Wunsch initiieren, die Kinder von Shacktown zu Weihnachten zu beschenken. 50 Taler fehlen, und Scrooge ist Scrooge. Dagoberts Geldspeicher befindet sich über einer Tropfsteinhöhle, und der letzte Kreuzer, den er in den Speicher wirft, bringt die Höhle zum Einsturz. Alles Geld versinkt ins Bodenlose. Tick, Trick und Track schaffen das Geld mit einer Spielzeugeisenbahn wieder hinauf, was Dagobert vom Wert der Spielzeugeisenbahn als solcher überzeugt. So bekommen die Kinder von Shacktown ein schönes Fest, mit Eisenbahn, but kapitalismuskritisch we saw: too much ist irgendwann too much.

Nein, hatte noch keine Bilder gesehen aus dem Film, nur darüber gelesen. Würde mich gern überraschen lassen, habe durchaus Faible für manches offiziell Verunglückte, wobei manche Filmbiographie letzthin tatsächlich nur verunglückt. "Klimt" mit immerhin John Malkovich - man ahnte, was der Film wollte, es geschah nur nicht. Petrosilius Zwackelmann, jawohl. Hotzenplotz ist ja eine Stadt in Tschechien übrigens. Vermutlich stapft Gott hier nicht durch Osoblaha. Aber Er muß auch dieses Jahr seinen schützenden Mantel über sich und diesen Kalender legen, Sie verstehen und verzeihen.



 



Auch das Türchen 15 schon. Die wunderbare Chrissie Hynde. Diamonds in the snow. Sparkle. 2000 miles. Is very far.





















Gut, gut, wie es beliebt. Sich in Entsagung zu üben, bis das Eigentliche eintritt, also nichts vorwegzunehmen, ist ja eine Eigenschaft, die heute kaum noch celebriert wird. Umso unterstützenswerter. :)

Herrlich, Christmas for Shacktown. Heißt Entenhausen so in echt? Wußte gar nicht. Ooooooiii, der Mantel vom Gott!

Chrissie Hynde sehr gern. Habe da auch was für den dritten Advent und das 16. Türchen ausgegraben. Nicht weihnachtlich, nicht mal winterlich, aber sehr feierlich. "Under Pressure" immer noch mein favourite von Queen.






















Ugh, chills. *gasp*. So viele Emotionen, such drama. Und wie sie ihn anschaut danach bei 4:22. Und zugleich so mysteriös, was genau alles geschieht. Beide Capricorn. "The most exquisite Annie Lennox", die gemalte Maske. Amazing.

Neinnein, Shacktown ist Kummersdorf, das Armenviertel von Duckburg. :) Ist Erika Fuchs eigentlich verdiente Ehrenbürgerin im Paralleluniversum von Duckburg? Ich hoffe doch. So, wir stellen mal den Weihnachtsbaum auf in Türchen 16


und versorgen die Psychobritin. Motto 1981: du hast 2 Minuten, bis dahin muß der König laut "Verflixung!" rufen.



















Märchen überall. Dachte ich, lasse ich im 17. Türchen eine Schauerballade auf Sie lauern. In den frühesten Versionen des Songs war Reynardine ein Outlaw und Straßenräuber, der klassische höfliche Schurke, ein Highwayman. Langsam begann Reynardine aber übernatürliche Züge anzunehmen, und Fairport Convention mit der stupenden Sandy Denny nahmen Ende 1969 auf ihrem Pièce de résistance "Liege & Lief" schon eine Version auf, in der Reynardine ein werefox ist, der schöne Mädchen in seinen Bann zieht, deren Schicksal ungewiß bleibt. Die Fairport-Version ist die schönste von allen, most otherworldly.


One evening as I rambled
Among the leaves so green
I overheard a young woman
Converse with Reynardine

Her hair was black, her eyes were blue
Her lips as red as wine
And he smiled to gaze upon her
Did that sly bold Reynardine

She said, "Kind Sir, be civil
My company forsake
For in my own opinion
I fear you are some rake."

"Oh no," he said, "no rake am I
Brought up in Venus' train
But I'm seeking for concealment
All along the lonesome plain."

"Your beauty so enticed me
I could not pass it by
So it's with my gun I'll guard you
All on the mountains high."

"And if by chance you should look for me
Perhaps you'll not me find
For I'll be in my castle
Inquire for Reynardine."

Sun and dark, she followed him
His teeth did brightly shine
And he led her over the mountains
Did that sly bold Reynardine.





















Shacktown / Kummersdorf, Stadtteil von Entchenhausen, aha. :) Ja, nicht!? Irre, was Ms. Lennox da dramatisiert!? Sir Bowie wirkt für ein bis drei Augenblicke etwas irritiert, ob der unerwarteten Nähe zu der Dame. :)

Ahhh. So einen grünschimmernden Grolschbaum würde ich auch nehmen. Prost! :) Am Eppendorfer Baum / Ecke Hochallee verkauft man ja derzeit wieder die schönsten Bäumchen. Manche bis zu 25 Meter hoch, schätze ich. Für die herrschaftlichen Altbauten eben. :) Es duftet dort so schön nach Weihnachtsbaum, dass es eine Freude ist. Und eben dort wandert auch ein Leierkastenmann die Straße rauf und runter und leiert ein paar Carols runter. Denke es ist ein Bruder des Weihnachtsmanns, denn wenn man etwas in sein silbernes Kästchen tut, dann schaut er so verschwörerisch, als wollte er sagen "jahaa, so mach weiter, dann kommst du gaaanz vielleicht auf die "nice" Seite, der großen Liste.. :)






Man transformierte den Bösen in der Ballade? Der ja gar nicht böse sein will. Reminds of the Beauty and the Beast. Hmhm, schön, das. Und Märchen überall, yes. 

Google verriet, dass der Nussknacker heute 120 Jahre alt ist. Daher eine entzückende, etwa 40 Jahre alte Version im bereits 18. Türchen:




















Oh, how wonderful, der Sojusmult-Schelkunchik. Bezaubernd, dankeschön. Hätte wohl eine halbe Stunde nicht zu atmen gewagt, wenn ich das gesehen hätte, as a boy. Faszinierend, so eine aufschließbare Stuhllehne, hinter der es in irgendwelche Tiefen geht. Von soviel Magie am Weihnachtsbaum träumen die mit ihren 25 Metern. :) Besitzen Sie auch noch Photos aus Kindertagen, around the Christmas Tree? I got a few, und auf einem sieht man meine erste Schreibmaschine. Bekam ich mit 8. :)

So, ja, wenn Frank Sinatra es ankündigt, dann kommt Santa jetzt auch. :) Schließlich hatte Frank immer die besten Kontakte und viel Einfluß. Bestimmt hat er nochmal angerufen: "Freut mich, daß es dir gut geht, Santa. Freut mich wirklich."

Einen Leierkastenmann sehen wir auch hier am Anfang, in dieser todtraurigen Version des Little Match Girl. Es ist ja ohnehin todtraurig, aber dies ist tod-todtraurig. Schauen Sie es lieber nicht. :) Türchen 18. Es ist von 1996, sieht aber viel älter aus. Zum Heulen.





Und in Türchen 19 die singuläre Marlene.





















*Schluchz*, man schämt sich gleich in Grund und Boden. Gott, todtodtodtraurig. Hätte es nicht sehen sollen. :) Von 1996? Könnte auch von 1869 sein, nicht? Sehr russisch. *shudder*

Und nun die amerikanische Version von 1897. Der Brief und die Antwort des Herausgebers der Sun wurden von da an jedes Jahr an Weihnachten gedruckt:















"It would be as dreary as if there were no Virginias." Entzückende Antwort, indeed. Guter Mann. Die 5jährigen sind gespalten. Gegenstimme gestern: "Den Weihnachtsmann gibt es nicht. Das ist ein Verwandter." Ich sagte, der Verwandte springt nur ein, wenn der Weihnachtsmann noch in einem Schornstein feststeckt.  Mußte dann später einen feststeckenden Weihnachtsmann malen, blöd, kann ja nur Prinzessinnen. The Kills hissen den blauen Mond für # 20



und vermerken, daß der Mond letztlich dazu da ist, uns auf die naughty-Seite zu ziehen. "Was ist zu machen?" (Dostojewskij).





















Eigentlich müßte man auch mal zur Moritzburg bei Dresden. Zwecks Verehrung der Treppe, die Libuše Šafránková hinaufging. :) 3HfA wird von Jahr zu Jahr schöner. Wohl nicht nur, weil gerade der Schnee in der Dämmerung behauptet, immer derselbe Schnee in der Dämmerung zu sein und nichts von der Märchenhaftigkeit je zu vergessen. Was für ein makelloser Geniestreich das war, vortreffliches Antidot in den Zeiten von "Das Diätkochbuch der Wanderhure". Miss Šafránková wurde 2008 von den Tschechen zur besten Schauspielerin seit der anderen Libuše gewählt. Meinen Segen hat das. :) Da wir dieses Aschenbrödel schon mindestens einmal in unseren Kalendarien würdigten, im 21. Türchen einmal eine anders Zauberhafte. In der ersten Aufführung des Balletts im Westen, 1948 in London, brillierte übrigens die Ihnen nun schon hinlänglich bekannte Moira Shearer. :) 
"Her arrival at the Palace was the crowning moment of the ballet. Wearing a dazzling white dress with crisp foaming tutu, her coroneted head framed in a Medici collar of crystal and silver from which flowed a delicate jewelled train of pale lime green, she was the fairy-tale princess of everyone's dreams. Her dancing of the pas de deux in this act with Michael Somes as a romantic Prince and true danseur noble was, perhaps, her greatest moment. Though remaining always within the classical framework of the act, her radiant and ecstatic interpretation entirely conveyed all Cinderella's happiness and love."






"Wow. I thought Cinderella lost her shoe, not got murdered by a demon in an alley. Because that's what this sounds like.
" :)






















Im 22. Türchen einfach drei meiner favourite videos of the year. :)

























Verzeihen Sie. Diese letzten zwei Tage waren nicht eben die besinnlichsten. Auch wenn der von Ihnen so wundervoll treffend beschriebene Schnee die Welt heute morgen in eben das Winterweiß hüllte, das immer gleich betörend und beruhigend zugleich scheint. Schön sah es aus. Es half jedoch nichts, es war noch soviel zu erledigen, dass nicht mal alles zu schaffen war. Aber schließlich steht doch ein Bäumchen nun da und leuchtet und duftet und es ist im Hause, was das Fest so besonders macht.

Tatsächlich auch noch keine ruhige, einsame Minute, um in die schöne Musik reinzuhören, die Sie ins gestrige Türchen legten. Ach ja, das Aschenbrödel. Habe es dieses Jahr noch nicht gesehen, aber die Musik gibt man derweil auch schon im Radio. Dresden sowieso gern mal beizeiten. Ja, das Aschenbrödel ist noch immer die beliebteste Schauspielerin in Tschechien, das hatte ich auch mal gelesen. Nehmen wir noch einen kleinen Umweg über Berlin auf dem Weg nach Dresden und Prag?


So, nun aber weiter Richtung Böhmerwald. Hatten wir eigentlich schon mal über den Mann mit der Melone gesprochen. Hach, schän war das immar, wenn er ging durch die Wändä.


 
Und da nun heute schon eigentlich der 23. und somit der Vierte und letzte Adventssonntag ist, gehört Mr. Scrooge unbedingt noch mit hinter das Türchen. Eine schöne alte Zeichentrickversion.






















Oh, ja, phantastisch, diese Scrooge-Version, didn't know it. Alastair Sim again. Sein "Bah. Humbug." hätte er sich patentieren lassen sollen. Fiel mir erstmals auf in Hitchcocks "Stage Fright" mit Marlene Dietrich. Die Ghost-of-Christmas-Past-Stimme auch sehr beeindruckend & eerie. Vielen lieben Dank!

Pan Tau, goodness! Bin sicher, wir sprachen nicht über ihn, weil wir so sicher waren, schon über ihn gesprochen zu haben. :) Almost every Sunday Afternoon, back then. Wofür auch mein Vater sorgte, der die Serie für seine Verhältnisse geradezu närrisch liebte. "Catweazle" auch. :) Erwähnte aber irgendwo auf dem Block mal, daß ich Mitte der 80er keinen lustigeren Mann kannte als Vladimir Menšík, der als Herr Bernhard Trenkel in "Der fliegende Ferdinand" so rein gar nichts verstand und so menšíksch darunter litt. :) 

Berlin ist kein Umweg auf der Pilgerroute. :) Wenn die Queens of the Stone Age in die Berliner Zitadelle einfallen, im Juni, fallen wir mit, der Plan ist, auch die Nofretete noch einmal zu besuchen im neuen Neuen Museum, und auch den Herrn Murnau, draußen in Stahnsdorf. Machen wir hinter der 23. Tür auch noch einen Abstecher nach Holleschitz?



 
Großer, großer Song. The Undercurrents never cease, The Undercurrent's always there. Yes it is.

Ach, unser Kalenderchen war wieder wie Fifteen Feet of Pure White Snow, bless you for setting it up and keeping it up through all the turmoil. Danke für alles, was Sie mir in Türchen taten, und was ich wieder alles lernen und entdecken durfte! :)

Zeit für Wehmut wie Nachtschnee, Kind am Wintersee, zu Traumgestalt verblaßt, Klänge fern und fragmentiert, Feenschluchzen, oh Dear. :) Let Love In unter dem illuminierten Bäumchen. Wünsche wunderschöne Feiertage für Princess & Princess, letztes Türchen, see you further 'round the bend @Twenty-Thirteen! :)



















So?! Queens of the Stone Age im Juni! Werden Ihnen im Mai voraus fahren, Rammstein. Yes, really. Vermutlich keine Besuche historischer Art währenddessen, eher die Prenzelberger Verkaufsstellen für einfarbige Bekleidung. :) Freue mich aber auf photographische Dokumente Ihres Besuchs, dann. Was hier noch fehlt, in diesem unserem kleinen Rückblick auf das nun schwindende Jahr, sind die Herren aus Belgien, die mir in Ray's Guesthouse im Frühjahr in der Fabrik zuerst begegneten und sofort mein Herz gewannen, lange bevor sie diesen Riesenerfolg hatten und unglücklicherweise auch das Original dadurch eine unverdiente Aufwertung erlebte und seither ständig nervt. Aber Mr. Ruben gehört unbedingt in die Reihe der interessanten Herren mit schönen Anzügen und großen Schuhen - like Mr. Warren does. ;)
 





Hach, ja. Pan Tau mochte auch mein Vater. War er auch nur selten zu gewinnen für solches, aber wenn dann für solches. :)

Holleschitz nehmen wir mit! Sehr lieb, so entzückend, der Mikesch, nicht? Ging leider früher an mir vorbei als Kind, weiß gar nicht, wieso. Ist besonders hübsch und aufwendig ausgestattet, finde ich.

Woher wußten Sie übrigens, dass "We wish you the merriest" dieses Jahr eins meiner favourites ist? :) Thank you for that!

Sind wir schon wieder am Weihnachtsabend angelangt, oder vielmehr am Weihnachtsmorgen zunächst! Schnell verging die Zeit, sehr schnell. Dieses Jahr überhaupt, rannte vorbei. Ich danke Ihnen sehr, dass Sie mir grad in diesen Tagen die Kalendertreue hielten. Gaben Sie doch wieder so viel Schönes, Interessantes und Zauberhaftes in die Türchen, so dass mir der eigentliche Sinn des Weihnachtsfests und all die sweet memories nicht ganz entgingen. Ich wünsche Ihnen und der holden Madame ebenso wunderschöne Weihnachtstage! Sollten wir uns am heutigen Tage nicht noch zufällig begegnen, erhalten Sie das klitzekleine Päckchen, dass Santa hier für Sie ließ, eben etwas verspätet. ;)

Zu guter Letzt darf er nun aber doch nicht ganz fehlen, hier. Erwarten wir ihn doch auch back in twenty thirteen. Merry Christmas, Dear, 'twas such a pleasure again and it will be ever again!




















Montag, 17. Dezember 2012

Circus of Horrors / Der rote Schatten






















SPIEGEL ONLINE Forum 05.07.2007






wonko_der_verständige: 
Für mich ist großes Kino ein Film, der auch "große" Themen des Menschseins anspricht.







Ja, aber welcher tut das nicht? Gerade genoß ich "Circus of Horrors", deutsch "Der rote Schatten", Regie Sidney Hayers, ein englischer "Horror"-Film von 1960 im Pulp-Stil, halb verwandt mit "Peeping Tom", halb mit "Les yeux sans visage". Ein großes Thema des Menschseins, die Kombination aus genialer Skalpellhand und perverser Disposition: heraus kommt Anton Diffring als Vorreiter der plastischen Chirurgie namens Rossiter, dem ein weibliches Gesicht derart mißlingt, daß er nach Frankreich fliehen muß, wo er sich einen heruntergekommenen Zirkus unter den Nagel reißt (wobei Donald Pleasence in einer gloriosen Nebenrolle ein böses Ende nimmt), für den er, jetzt als Dr. Schüler, in der Folge vorzugsweise weibliche ähm, Ex-Schönheiten rekrutiert, die sich bei der Ausübung ihres gefahrvollen Berufes garstige Entstellungen eingehandelt haben. Mit dem Skalpell macht Rossiter / Schüler aus ihnen Glamour-Pulp-Königinnen vom Schlage Erika Remberg, Yvonne Romain und Vanda Hudson; Yvonne Monlaur betört kurz vor "The Brides of Dracula" wie die anderen Damen als versierte Artistin dieser bemerkenswerten Zirkustruppe, die im Triumph durch halb Europa zieht. Ein großes Thema des Menschseins ja auch die Hoffnung auf ein selbstbestimmtes Leben, die Rossiter mit seinen beiden Komplizen jedoch diabolisch zunichtemacht; wann immer eine der Schönen aus dem Käfig auszubrechen versucht (der Manege), findet sie dortselbst ein herbeimanipuliertes, gar schröckliches Ende. Plakativ, geschmacklos, blutig und sexy. Und bei alldem seltsam atmosphärisch, um nicht zu sagen schön, ein echtes Juwel. Ganz großes Thema des Menschseins auch der bei den Darbietungen wiederkehrende Song "Look For A Star", an "Blue Velvet" erinnernd, bei dem David Lynch ja die Untertöne der Perversion herausgehört hat, ähnlich unheildräuend auch hier der schmeichelnde Wohlklang.