Freitag, 8. November 2013

Vorweihnacht mit Cured Catherine (15): Klein Katy hat getanzt












Gorgeous!!! "Man sollte seine Eltern nicht verlieren." "Öhm, also eigentlich haben sie mich verloren." Ahhahaha... die Dame ist großartig, I am amused! Herrlich, dieser Adventskalender ist jetzt schon legendär. Sprung in die Seventies, zum Plattenschrank meines Bruders. Er mußte immer wieder die Platte mit den komischen blauen Figuren auflegen und Klein Katy hat getanzt... Kennen Sie Monsieur Jarre?



















Dazu haben Sie getanzt? Stell' ich mir aber chic vor! Der Mann war doch mal mit Charlotte Rampling dings, wie heißt das noch? Naja, wie sagte Helmut Berger: "Es gibt keine Charlotte Rampling mehr!" Es gibt auch keinen John Silver mehr! Ich meine Ivor Dean als John Silver. Ein Mann, ein Bein. Bin erst jetzt zurück wegen 6 Stunden "Die Schatzinsel" am Stück, göttlich, heutegestern war ja Brian Molkos Geburtstag, und wenn die 70er jetzt dran sind, voila, leider etwas verspätetes zehntes Türchen:

















Hähä, ja, was man mit 6 Jahren im blau-weiß geringelten Nachthemd so unter Tanzen versteht. Charlotte Rampling genau, 20 Jahre sogar, inzwischen ist er mit ner anderen ge- äh verdingst. Aber davon ahnte ich natürlich damals nichts. Schatzinsel geht 6 Stunden? Kam mir immer kürzer vor, oder gibt es noch ne andere als diese?






Brian ist toll! Und ein Song von David, schöööön. Pierrot The Clown ist aber noch schöner. Und mit welcher großartigen Band sind die beide schon mal aufgetreten, naaaa?

Back to Christmas. Hinter der 11. Tür tanzen schon wieder Puppen.




















Love the Roll Call mit Headless Bill. Aber den einzig wahren John Silver sieht man natürlich hier:






Pierrot The Clown? Oh ja, einer der Kandidaten für one damn song that can make me break down and cry. The Puppini Sisters gefallen mir sehr. Benutzen denselben Lippenstift wie Robert Smith, aber das ist Ihnen sicher bekannt. Tanzen gehört natürlich unabdingbar zur Christmas Season.
 
 





















Très chic. Ich glaube, Robert hat die Farbe inzwischen gewechselt, nicht mehr ganz so grell. Snoopy - sehr schön, besonders in Verbindung mit Schröder (so heißt er doch, oder?). It's Friday, so lets dance again.



















Surreal schön. 12. Sternenkrone, 12 himmlische Throne. Hohepriester hat 12 Edelsteine, 12 Engel an der Leine.



















Eine engelsgleiche Sinéad, wunderschön. Möchte man gleich raus und in wallenden Kleidern durch den Nebel laufen à la recherche nach Weihnachtsgeistern. Und weil ich die beiden, die heute in der U3 ganz wunderschön "Winter Wonderland" gesungen habe, nicht gefilmt habe, ist the thirteenth ein awful good girl.
 


















Eartha Kitt - das phantastische "Champagne Taste" hörte ich zum ersten Mal, als irgendwo irgendwann mal in tiefster Nacht sozusagen ins Crazy Horse Paris umgeschaltet wurde, und die Damen vom, äh, Ballett dem Song eine atemberaubende Dimension hinzufügten. "Santa Baby" läßt ja wohl jeden Schneemann schmelzen.

Ich besitze einen Haufen Tapes mit Aufnahmen von Platten, die Titel hatten wie "Desperate Rock 'n' Roll", und so klingt das auch. Irgendwie folgerichtig habe ich den Song fürs 13. Fenster denn auch gerade auf einer Website gefunden, die mit "the worst Christmas songs ever created" prahlt. Naja. Ich finde den schon sehr charmant. Patsy Raye & The Beatniks also, "Beatnik's Wish".



















An Eartha kommt man eben nicht vorbei. Ich hörte heute den lieben langen Adventssonntag Oldie 95, während ich hier Weihnachtsfein zauberte. Die spielen an den Adventswochenenden 24 Stunden immer dieselben 25 Christmas Carols. 

Just to please you, Mylord: mehr Trash, le numéro 14:



















Very pleased! An den Engeln, die Chapman da umtanzen, komme ich auch nicht vorbei... muß erstmal raus und einmal um den Block laufen, Moment.

Die Weihnachtsüberdosis dieses Senders hatte ich vor 2 Jahren auch oft laufen, als ich diese Wohnung renovierte... seufz.

Weihnachtsfeinzauber, *pling*, Ballett, "Nachmittag eines Fauns", ähnlicher Skandal damals wie "Sacre".






Und ohne Tschaikowsky kommt hier keiner raus.






















Dienstag, 29. Oktober 2013

Night of the Eagle (Sidney Hayers, 1962)












SPIEGEL ONLINE Forum "Lieblingsfilme - was ist großes Kino?"

11.10.2006 




"Night of the Eagle", 1962. Erinnert von der Ästhetik und von der Stimmung her ein wenig an Tourneurs "Night of the Demon". Wyngarde ist ein ultra-rationalistischer, erfolgreicher Akademiker, der feststellen muß, daß seine Frau sich ein bißchen mit Voodoo auskennt. Er verbittet sich den seinweltbilderschütternden Kram - und der Kram verbittet sich dann, wir sind im Horrorfilm, solch schnöden Skeptizismus. Sehr spannend, sehr schön photographiert, auch wenn Kamera-Einstellung und Schnitt zum Teil etwas seltsam motiviert sind: der Regisseur versuchte partout, die offenbar dekadent engen Hosen Wyngardes aus dem Bild zu lassen. Es geht also in mehrfacher Hinsicht um die von den rationalen Strategien ausgeblendeten Bereiche.





















Sonntag, 27. Oktober 2013

Lou Reed 2.3.1942 - 27.10.2013










Do you remember the silver walks
You used to shiver and I used to talk
Then we went down to Times Square
And ever since I've been hangin' 'round there









Heard "The Velvet Underground & Nico" when I was 16, and ever since I felt protected. Immune to bullshit. He was one of those who protected us forever... he made us feel ten foot tall. Eternally grateful. May he sleep now for a 1000 years.

















Samstag, 12. Oktober 2013

Bitte nich







"Der Prinz hatte nur das Bedürfnis persönlichen Verschontbleibens" (Fontane, Vor dem Sturm)













Oktober ist eine gute Zeit, um ein Fazit zu ziehen. Von mir aus auch April. Wann Dezember ist, bestimme ich. Und darum kürt Antirat wie immer im Dezember schon im Mai den Filmsatz des Jahres.






"Wir haben auch Sojamilch!" - "Bitte nich." (7:05).







Dieses "Bitte nich", halb angewidert, halb resigniert, Sojamilch als Metapher für die Zeitvergeudung mit dem ganzen Bullshit, für das ganze belanglose Schnattern, für die tumbe Selbstbezogenheit der Dummheit, die sich selbst ständig laut und mit undekorativem IQ herausposaunt, für die ganze zombifizierte Verblödungsindustrie, die einen zubombt mit totgefeatureten Nichtigkeiten, SIE SIND SOGAR DER MEINUNG DAS WAR SCHIETE, für die ewige sterile Angepißtheit der Bionade-Bourgeoisie, für das alkoholinduzierte Gegröhl, das Deutsche für Fröhlichkeit halten, Parties um 2 Uhr morgens klingen hier in etwa so fröhlich wie das "Sieg"-Gebrüll in deutschen Fußballstadien, Otto Sander auch dahin ("Intelligenzija! Wo denn, wo denn!" - Sander in "Sommergäste"), für die allgemeine Infantilisierung und die Puritanisierung und die Fürdummverkaufung und den Jahrmarkt der Zwergeneitelkeiten und für alles, was der Teufel holen soll und blah blah Vampirnotfall blah, ein Mantra in seiner ursprünglichsten Bedeutung, denn Mantra bedeutet Schutz des Geistes. Bitte nich.















Donnerstag, 3. Oktober 2013

Vorweihnacht mit Cured Catherine (14): Falte im Raum













Die 7. Tür und die zweite Kerze - something majestic:














Mh, Majestät war ja tatsächlich eine der bestangezogensten Damen des Universums. Als Cecil Beaton noch photographierte. Durchhalteansprachen an den Plebs brauchen Glamour, sonst funktioniert das kommunikationstechnisch nicht. Muß schon eine Königin sein, die mir sagt "Nicht grüßen, weitermachen!" Auf "The Queen Is Dead" verzichte ich dann mal lieber. "There Is A Light That Never Goes Out" ist vielleicht nicht der beste Smiths-Song, aber der heiligste. Hoffe sehr, things are well in 059. Wünsche auch schon mal ein wunderbares 1958, und zum Thema Sandy Claws nicht vergessen:















Na klar gibt es den Sandy Claws, fallen Sie mir bitte nicht in den Rücken, auch nicht in Gestalt von The Damned, hab hier schon genug Überzeugungsarbeit zu leisten. :) Malpertuis? Bestimmt. Ich werde mal graben. Grad hab ich "Taxi" gelesen. Immer schön, wenn Romane in HH spielen. Literarisch aber wertlos. (vgl. M. Reich-Ranicki). Das Neue in 1957 war ja, dass man sie SEHEN konnte. In der Ansprache von 2007 wird denn auch Bezug genommen auf diese erste vor 50 Jahren. Na, das erspar ich uns jetzt auch. All is well in O59, Yours, Pandora. In "Schweigeminute" heißt der Protagonist auch Christian, ich mag das Buch aber nicht. Schade, Lenz hat ein paar sehr gute Werke. Mathieu Carrière? Vielleicht sollte ich lieber den Film sehen... Kennen Sie "Ein Mann will nach oben"? Bestimmt. Hab ich geliebt, obwohl ich noch viel zu jung war, zu verstehen. "There Is A Light..." bestens eingeordnet, heilig und majestätisch. Ebenso wie JD. Majestätische Musik. Majestisch ist grad mein Lieblingswort, ein Zitat aus dem Making of von "Control", das ich mir nikolaustechnisch mal wieder angetan hab.
 
 
 
 

 










"Ein Mann will nach oben", meine Eltern sahen das immer, an mir ist es vorbeigegangen, leider. Würde ich wahnsinnig gern sehen, wie so viele Verfilmungen aus der Zeit. Wenigstens eine hatte ich mal gespeichert, Dostojewskis "Die Dämonen" als Vierteiler. Großartig. So still, tief, intensiv. "Taxi" kenne ich nicht – ich kenne überhaupt sehr wenig Zeitgenössisches, stelle ich fest. Deshalb mag ich auch Buchhandlungen fast nicht mehr – zu wenig Zeitgenossen. :) Der letzte amazon-Rezensent hat mich gerade neben Thomas Manns Zauberberg gestellt, ich hätte fast geheult.

"Abbé Doucedame, der immer weniger geneigt ist, über solche Themen zu sprechen, hat trotzdem etwas von einer gewissen Falte im Raum gesagt, um das Nebeneinandervorhandensein zweier Welten, die grundsätzlich verschieden sind, zu erklären. Malpertuis wäre nach dieser Theorie ein abscheuliches Übergangsgebiet. Dies ist nicht viel mehr als eine Metapher..."

Oui, beginnen Sie mit dem Film, unbedingt! Day 8, Mathieu Carrière in blond.
 





















Neben dem Zauberberg ist Aljoscha gut aufgehoben, hmhm. Und Dostojewski auf der anderen Seite. Hinter der neunten Tür finden Sie einen Ausschnitt aus einem meiner all-time-favourites Filme. Ein zu Unrecht unbeachteter Film mit recht bekannten Darstellern and so very british.






















Ich las über den Film, aber ich kenne ihn nicht. Werde unbedingt danach Ausschau halten, à la recherche nach mehr Momenten, in denen die Uhren die Zeiger abwerfen. Viel mehr "so very british" als Edith Evans in "The Importance of Being Earnest" geht wahrscheinlich nicht.




















Dienstag, 6. August 2013

510







Berlin, 13. Juli 1883


Theodor Fontane an Wilhelm Friedrich


"... und stehe jetzt auf dem Sprunge nach Norderney. Daß man sich in seinem vermögenslosen Zustand und bei dem Jammerertrage seiner Feder einen solchen Luxus immer noch gönnen kann, ist eigentlich ein Mirakel. Und das führt mich zu dem Ausdruck meines lebhaftesten Bedauerns über den abermaligen Mißerfolg meiner Anstrengungen, den ich nun, durch Ihre Zahlenangaben, schwarz auf weiß habe. Wer von uns beiden der beklagenswertere dabei ist, ist schwer zu sagen, ich möchte aber leider beinah sagen dürfen, ich. Sie sind jung, und was Ihnen A. heute nicht leistet, leistet Ihnen B. morgen; aber am Ende eines Lebens auf eine 40jährige vergebliche Zappelei zurückzublicken ist ein schlechtes Vergnügen. Tausendmal hab ich mir gelobt, gleichgültig dagegen zu sein (au fond ist es gleichgültig), aber wenn einen dann die Zahl 510 anstarrt, 510 auf 60 Millionen Deutsche, die über die Welt hin wohnen, so kriegt man ein Zittern, und das Herz sinkt einem, um nicht einen drastischeren Ausdruck zu wählen."




[Fontanes Erzählung "Schach von Wuthenow" erschien als Erstausgabe in Buchform bei Wilhelm Friedrich, Leipzig, im November 1882.]








[Friedhof II der Französisch-Reformierten Gemeinde, Berlin, Juni 2013, Photo CE]
















Sonntag, 4. August 2013

Erin Kenney & Ethan James














Ethan James ist tot, Erin Kenney verschollen.

Clara Drechsler schrieb in der spex 9/91, Titel "Der Nabel der Elfe":


 
Obacht! Jetzt kommt der Hurdy-Gurdy-Mann! Ethan James, Produzent von Minutemen-, Black Flag-, Henry Rollins- und circa 487 weiterer kalifornischer Hardcore-Platten, bevorzugt für den Eigenbedarf Instrumente, die zwar ohne Strom funktionieren, dafür aber nach körperlicher Auseinandersetzung mit ihnen verlangen. Brutalmenschliche Frequenzen schwingen sich ein!
 
(...)
 
Wer außer Detlef Diederichsen weiß eigentlich, wie die erste LP von Erin Kenney und Ethan James war? Gleich drei Labels gelang es nicht, mehr als ein Exemplar der Platte nach Deutschland zu schaffen; Diederichsen besitzt es. In wessen Laden, außer in dem von Michael Ruff, verkauft sich eigentlich die zweite Erin-Kenney- und Ethan-James-LP, "Tapestries Of Smoke", die dieser Tage bei EfA erschienen ist? Und wer, außer Sebastian Zabel und ähnlichen Abenteurern, weiß eigentlich, was ein Sufi ist? 


Die letzte Frage kann geklärt werden: Die Sufis sind eine islamische Mystiker-Sekte des Mittleren Ostens, die ihre Weisheiten gerne in kleine Geschichten kleiden, um sie zu verbreiten. Hier ist eine: "Der Tod kommt in die Kasbah." "Der Schüler eines großen Sufi-Lehrers ging einst in die Kasbah, auf den Markt, um Datteln oder sowas zu kaufen. Während er da herumlatschte, erblickte er plötzlich den Tod, der leibhaftig neben ihm stand, Kapuze, Mantel, Knochenschädel und alles. Da packte ihn das Entsetzen, und er dachte, oh Schreck, er kommt mich holen, nichts wie weg hier. Und rennt quer durch die Kasbah, springt auf sein Kamel und flieht in die nächste Stadt. Der Tod war natürlich genauso verblüfft - er dreht sich rum, sieht den Mann, und der rennt weg. Später trifft er den Sufi-Lehrer, sie sind alte Freunde, und erzählt ihm: Da ist mir ein Ding mit deinem Schüler passiert. Ich traf ihn in der Kasbah. Und dabei sind wir erst morgen in der nächsten Stadt verabredet." Waha. Schadenfreude ist die schönste Freude. Allerdings sitzen wir hier nicht in der Kasbah bei Datteln, sondern frühstücken im einladenden McDonald's am Barbarossaplatz. Aber ich nenne sowas ja auch weniger Weisheit des Nahen Ostens als eine Twilight-Zone-Story. Auf der ersten LP von Erin Kenney und Ethan James wurde daraus "Death Comes To Club Med": die reich ausgeschmückte Twilight-Zone-Folge mit Folk-Soundtrack. 


Ethan James ist Besitzer der Radio Tokyo Studios in Venice, verdienstvoller Compiler der Radio Tokyo Tapes, Entdecker der Bangles und Produzent tausender hochwichtiger Bands wie Minutemen oder Black Flag. Eines Tages dann dringt durch die gutgepolsterten Studiowände das Geräusch zierlicher Schritte an sein Ohr... und eine blondgelockte Elfe erscheint, leicht angeschickert... Erin Kenney, die gerade beschlossen hat, wieder zu singen, und die sich zwei Ecken weiter einen auf die Nase gegossen hat, um sich Mut zu machen, ehe sie einem so entfernten Bekannten diesen Entschluß mitteilt. Ein Geschenk des Himmels... ein zierlicher Flaschengeist... eine bildhübsche mittelalterliche Spieluhr, die zauberhafte Töne spielt, wenn man ihr auf den Bauch drückt. Wirklich konzentrierten Sängern beim Singen zuzusehen, ist sicher nach wirklich gründlichem Zähneputzen die langweiligste Beschäftigung, aber zuzusehen, wie ein zartes Zwerchfell sich unter brokatbestickter Bluse hebt und senkt, ein Bauchnabel leise hüpft: reizend. 
 
(...)

Zu den wunderlichen alten Instrumenten. die Ethan James zur Verwirklichung seiner Vorstellungen braucht, gehört auch das mysteriöse Hurdy-Gurdy, das nicht, wie vermutet wurde, ein "Leierkasten" Berliner Hinterhofprägung ist. Wir identifizieren das etwas unbeholfen als "Drehleier", eine unförmige, fettbäuchige - hm - Gitarre, die an einer Seite ein Rad mit Kurbel hat, darüber läuft eine Saite, die man mittels Drehen der Kurbel zum Heulen bringt; im weiteren Verlauf der Saite kann man dann durch Spielen einer Akkordeontastatur diesem Heulen Melodie verleihen.
 
(...)

Schenkt Euren Ohren diese stahl-, holz-, haut- und tonerweichenden brutalmenschlichen Frequenzen und gebt Euch dabei bloß nicht der Empfindung hin, das sei (Achtung:)  "SCHÖN".









Also tat ich ehedem. Und ob das schön ist, unwiderstehlich und mysteriös. Mittelalter als moderner Film Noir, so meditativ wie komplex, Texte, die mittelschwer skandalöse Geheimnisse andeuten, zwischen Weisheitsversprechen und mystischem Wahnsinn, Ernten verbotener Früchte, Wüsteneien der Träume, Tanz mit dem Rätsel der Sphinx, Texte, die an abgelegene, seltsame Orte versetzen, ein Gobelin, auf dem sich plötzlich Tempelhuren zu räkeln beginnen. Erin Kenney macht sich, angeschickert oder nicht, mit strahlendem Wagemut auf die komplizierte und konzentrierte Reise durch die Lyrics, die, obskur und voller Anspielungen, in bester "Highway 61"-Manier mythisches Personal aufmarschieren lassen und doch das Hochnotpersönliche unter alldem ahnen lassen.








Die seidenweiche Brust entblößt, in sinnlich-schwülen Duft gehüllt, faltet eine Frau ihren 1000sten Kranich aus Papier. Nietzsche tanzt auf einem Stecknadelkopf. Stimmen aus entfernten Zeitaltern schließen den Abgrund der Zeit. Der letzte Kastrat sinniert über die Knochen von Caligula und Justine, haunting memory lingers near, ein Schleier der Tränen, geboren aus Träumen, smaragdfarbene Göttin des Absinthtrinkers erwacht und füllt die Luft mit Sex, ein Hochzeitsbett aus Eis, den Königinnen des Tarot weht der Wind in die Kleider, der Wind ist Mönchschor, unser Leben in the presence of These Silent Ones, ungewisse Erinnerung an eine Serie von Augenblicken, Verschwörungen der stillen Dinge, Schicksalhaftigkeit des Weges, path twisted and obscure, Tristan und Isolde beim Strip-Poker mit dem Dienstmädchen, Plünderer kämpfen um vergiftete Knochen, companies of fashion models, zähl die 50 Tage, come dressed to kill and plan to stay. An den Toren des Elysium, im Garten meiner Geheimnisse gehe ich eine einsame Meile, zum Brunnen der Erinnerung, wo ich eine Weile ruhe. Verbotener Garten, tief in meinem Herzen, a lover waits for me who understands my hidden need. Man sitzt im Boot neben dem Ancient Mariner, beständig sieht man zu, wie Mythen sich entfalten, unberührt von vergehenden Jahrhunderten. Man steht immer an der Linie aller Möglichkeiten. Das verborgene Gesicht des alten Mannes vom Berge. Godot wartet. Kann warten. Man ist ewig Reisender, Wandernder, Fremder in einem fremden Land, Feuer unter den Füßen, das den Weg zeigt. Die Halle der Bilder, weaving webs of fascination.


Set a bad example for a couple of laughs
The devil blows dust out of the back of his pants
Whistling past the graveyard, dancing as he sings
"Of all the things I haven't got, you're my favorite thing."










I dream that I rise to the mountain
I dream that I walk on the sea
I dream that the snakes in the deserts
Are laughing and dancing with me
I dream that the words of the liars
Are touching the robes of the saints
I feel the breath of the psychopath
Helpless he breathes in my face
As I walk in this desert
Alone with the wind at my back
The road rises to meet me
There is no turning back
Down through the tunnel of angels
Across from the valley of death
I go where my journey will take me
Till there is nothing else left
The sand is alive and is buzzing
The wind is a choir of monks
As my life passes before me
In the presence of these silent ones
I dream of a series of moments
Chained by uncertain memory
Do I dream that I am the butterfly
Or does he sleep and dream he is me









One day, in the upper floor halls of corporate headquarters, Brooks waited for an elevator. He felt good this morning. Besides being the Chief Executive Officer's main yes man, today he was looking forward to his favorite abuse of power. For today, he was on his way to fire a man. Brooks had a special affinity for this task. In this case, his intended victim was a 20 year veteran on the brink of retirement. Well, kiss that pension goodbye.

Finally the elevator door opened and Brooks found himself staring face to face with the full, life sized specter of Death. Not some vague sense of foreboding or ominous feeling. No, it was the Grim Reaper himself. Granted, he was dressed in a three piece suit less his sickle, but there was no mistaking those hollow eyes, the clammy pallor or the smell of sulphur. They were both startled by this unexpected encounter and were speechless. Brooks, however, recovered first. He turned and ran down 60 flights of stairs and exited in the street, caught a cab, went straight to his travel agent, pulled out his gold card and caught the next plane to Club Med in Acapulco. 

Death, meanwhile, headed straight to the C.E.O.'s office, walked right past the secretary and paid a visit to the old man. The old man was very pleased to see his good friend Death. They had, after all, come to know each other quite well through the years. The old man buzzed his secretary, had her hold all his calls, and he poured two drinks, one for himself and one for his friend, Death. 

The conversation was amicable, and Death remarked, "I just ran into that lackey of yours - you know, Brooks? Well, you can imagine how surprised I was to see him here. You see, I have an appointment with him at the Club Med in Acapulco... tomorrow."















"Erin Kenney & Ethan James", 1990

"Tapestries Of Smoke", 1991